Entfernte Bekannte

Erzählungen

Von Muschg, Adolf

1976, 170 Seiten, Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main

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Zustand: Deckblatt des Einbands gewellt und befleckt, Seiten vergilbt.

In sieben Erzählungen demonstriert Adolf Muschg Entfernung; Entfernung zwischen denen, die miteinander „bekannt“ wurden: durch den Zufall eines gemeinsamen Hospitalzimmers, durch Ehe, Verwandtschaft, Freundschaft oder Wohngemeinschaft. Und die Entfernung auch zu sich selbst. Entfernung bedeutet nicht das relativ zu verstehende Maß, das auch Nähe misst, sondern jene buchstäbliche Ferne, in der sich auch die Nächsten, selbst das Allernächste (das Ich) bewegen. Eine Ferne also, die weder räumlich noch durch mangelnden Kontakt ofenkundig werden muss, sondern aller Nähe, allen Bindungen zum Trotz Grenzen errichtet oder sichtbar macht – zwischen Krankem und Krankem, zwischen Mutter und Sohn, zwischen Mann und Frau, zwischen Freunden. Es ergibt sich von selbst, dass der der Wirklichkeit entnommene Stoff die Phantasie des Autors nicht mehr an sich zu erproben hat, sondern sie jenem Darstellungs- und Sensibilisierungsprozess überlässt, der aus Wirklichkeit Literatur macht.



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