Musik: Sayama.
Durch Märchen werden uralte Weisheiten überliefert. Wolf-Dieter Storl hat eine besondere Gabe, sie zu erzählen: Er lässt Hexen und Tauben sprechen und lockt innere Bilder hervor, die man schon in der Kindheit entworfen hat. Zuhören wird zur meditativen Rückverbindung mit dem inneren Kind. Mit Leichtigkeit erfährt man Hochinteressantes über keltische und germanische Ursprünge, über die Wurzeln der Pflanzenwelt und woher so manche Redensart stammt. Wolf-Dieter Storl verwebt sein unerschöpfliches Wissen und würzt es mit einer Prise Humor, damit unsere Ahnen und Vorfahren unsere Seele nähren können.
Wolf-Dieter Storl, geboren in Sachsen und aufgewachsen in den USA, ist promovierter Kulturantropologe und Ethnobotaniker. Lehrte 20 Jahre an verschiedenen Universitäten in USA, in Indien und Europa. 1982 für zwei Jahre als Feldforscher und "Visiting Scholar" zur Benares Hindu University (BHU). Dann Pilgerfahrt zu den heiligen Orten zwischen Kanyakumari im Süden und den Bergen des Himalaja im Norden. Seit 1988 freier Schriftsteller auf einem Einödhof im Allgäu.
Sayama (Richard Hiebinger)beschäftigt sich seit rund 15 Jahren mit Klangtherapie und ganzheitlichen Möglichkeiten zur Harmonisierung von Körper, Seele und Geist und zur Entfaltung und Steigerung des menschlichen, kreativen Potentials. Seine Musikproduktionen zeichnen sich durch gefühlvolle Arrangements auf akustischen Instrumenten aus verschiedenen Kulturkreisen der Erde aus. Sayama gibt regelmäßig Konzerte, leitet Seminare (Tibetische Klangschalen, Qi Gong und Klangmeditation) und hält Vorträge zu diesen Themenbereichen.
Autor/in:
Wolf-Dieter Storl, geboren am 1.10.1942 in Sachsen, ist Kulturanthropologe und Ethnobotaniker. Als Elfjähriger wanderte er 1954 mit seinen Eltern nach Amerikan (Ohio) aus, wo er die meiste Zeit in der Waldwildnis verbrachte. Nach Grundschule und High School wollte er sich den Pflanzen widmen, schrieb sich als Botanikstudent an der Ohio State University ein, wechselte aber, vom Laborbetrieb angeödet, bald zur Völkerkunde (Anthropology). Nach dem Abschluss wurde er Assistent, dann Vollzeitdozent für Soziologie und Anthropologie an der Kent State University (Ohio). 1974 promovierte er als Fullbright Scholar zum Doktor der Ethnologie (magna cum laude) in Bern, Schweiz. Es folgten Lehrstellen am Institute for International Studies (Wien), am Rogue College (Oregon), am Seminaire pour la Formation de Socio-Therapeutes (Genf), als Gastdozent an der Universität Bern, als Visiting Scholar an der Benares Hindu University, als Lehrbeauftragter am Sheridan College (Wyoming).
Es zog ihn immer wieder in ferne Länder, wo ihn besonders der Umgang der verschiedenen Kulturen mit der Natur interessierte. Die Reisen, sowie ethnographische und ethnobotanische Feldforschungen - in einer traditionellen Spiritistensiedlung in Ohio, in einer Camphill-Commune südlich von Genf, bei alteingesessenen Bauern im Emmental, bei Medizinmännern der Northern Cheyenne, bei Shiva Sadhus in Indien und Nepal - prägten sein Denken und fanden ihren Niederschlag in zahlreichen späteren Publikationen. Das erste deutschsprachige Buch, "Der Garten als Mikrokosmos" (als veränderte Neuauflage "Der Kosmos im Garten", AT-Verlag, 2001), eine "Blütenlese" seiner intensiven fünfjährigen Erfahrung als biodynamischer Gärtner, erschien 1984.
Gärtnern, aber noch mehr die wilde, ursprüngliche Natur, die Wildpflanzen und Tiere, waren immer schon eine Quelle der Inspiration für ihn und formten seine Lebensphilosophie. Von den Cheyenne und anderen traditionellen Völkern in Asien und Afrika, sowie von den Überlieferungen und Erzählungen europäischer Bauern und Kräuterkundigen, erfuhr er viel über das Wesen der Pflanzen, über ihre "spirituellen" Dimensionen. Pflanzen sind für ihn nicht nur botanische Gegenstände, sondern haben,durch ihre Wechselbeziehung mit den Menschen, auch eine kulturelle, sprachliche, heilkundliche und mythologische Identität. Die traditionelle Pflanzenheilkunde der indigenen europäischen Waldvölker, der Kelten, Germanen und Slawen sowie des frühchristlichen Mittelalters, sind gegenwärtig sein Hauptinteressensgebiete. Diese Forschungen machen den Inhalt des Großteils seiner Bücher aus. Später kommen dann noch eher autobiographische Bücher hinzu, etwa, "Ich bin ein Teil des Waldes" (Kosmos 2005). Seit 1988 lebt er mit seiner Familie im Allgäu, streift durch die Wälder, gärtnert, schreibt Bücher und bietet einige Seminare an.