Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Roman. Ausgezeichnet mit dem Prix littéraire de la vocation Bleustein-Blanchet 2012 und dem Grand prix du roman de l'Académie française

Von Mercier, Patricia

Piper, 2013. 736 S. 22 cm, GEB Maße: 14.1 x 22

ISBN: 978-3-492-05600-7

22,99 €

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Übersetzung: Enzenberg, Carina von

Niemand kannte ihn, und dann schrieb er das erfolgreichste Buch des Jahres ...

Es ist der Aufmacher jeder Nachrichtensendung. Im Garten des hochangesehenen Schriftstellers Harry Quebert wurde eine Leiche entdeckt. Und in einer Ledertasche direkt daneben: das Originalmanuskript des Romans, mit dem er berühmt wurde. Als sich herausstellt, dass es sich bei der Leiche um die sterblichen Überreste der vor 33 Jahren verschollenen Nola handelt und Quebert auch noch zugibt, ein Verhältnis mit ihr gehabt zu haben, ist der Skandal perfekt. Quebert wird verhaftet und des Mordes angeklagt. Der einzige, der noch zu ihm hält, ist sein ehemaliger Schüler und Freund Marcus Goldman, inzwischen selbst ein erfolgreicher Schriftsteller. Überzeugt von der Unschuld seines Mentors - und auf der Suche nach einer Inspiration für seinen nächsten Roman - fährt Goldman nach Aurora und beginnt auf eigene Faust im Fall Nola zu ermitteln ...

"Das Buch enthält Anklänge von Nabokovs "Lolita", und das ist eigentlich der entscheidende Trick des Buchs...", Radio Bremen, 10.08.2013 20151120

Leseprobe

Der Tag des Verschwindens
Samstag, 30. August 1975
"Polizeizentrale! Sie möchten einen Notfall melden?"
"Hallo? Mein Name ist Deborah Cooper. Ich wohne in der Side Creek Lane. Ich glaube, ich habe gerade gesehen, wie ein Mädchen im Wald von einem Mann verfolgt wurde."
"Was genau ist passiert?"
"Ich weiß es nicht! Ich habe am Fenster gestanden und in den Wald geschaut, und da habe ich dieses Mädchen gesehen, das zwischen den Bäumen entlanglief Ein Mann war hinter der Kleinen her Ich glaube, sie hat versucht, ihm zu entkommen."
"Wo sind die beiden jetzt?"
"Ich Ich kann sie nicht mehr sehen. Sie sind im Wald."
"Ich schicke sofort einen Streifenwagen zu Ihnen, Madam."
Dieser Anruf war der Auftakt zu den Geschehnissen, die das Städtchen Aurora im Bundesstaat New Hampshire erschüttern sollten. Nola Kellergan, ein fünfzehnjähriges Mädchen aus der Gegend, verschwand an diesem Tag spurlos.

VORWORT
Oktober 2008
Dreiunddreißig Jahre nach dem Verschwinden
Das Buch war in aller Munde. Ich konnte in New York nicht mehr in Ruhe durch die Straßen schlendern oder durch den Central Park joggen, ohne dass Spaziergänger mich erkannten und ausriefen: "He, das ist Goldman! Der Schriftsteller!" Manche hefteten sich mir sogar im Laufschritt an die Fersen, um mir die Fragen zu stellen, die sie so beschäftigten: "Was Sie da in Ihrem Buch schreiben, ist das wahr? Hat Harry Quebert das wirklich getan?" In meinem Stammcafé im West Village schreckten manche Gäste nicht einmal davor zurück, sich an meinen Tisch zu setzen und mir ein Gespräch aufzudrängen: "Ich lese gerade Ihr Buch, Mr Goldman. Ich kann es einfach nicht aus der Hand legen! Das erste war ja schon gut, aber das hier ! Hat man wirklich eine Million Dollar abgedrückt, damit Sie es schreiben? Wie alt sind Sie denn? Knapp dreißig? Dreißig Jahre und haben schon so viel Kohle gescheffelt!" Sogar meinen Doorman hatte ich dabei ertappt, wie er immer dann, wenn er nicht gerade die Tür aufhalten musste, die Nase in das Buch steckte, und kaum hatte er es ausgelesen, nagelte er mich vor dem Fahrstuhl fest, um mir sein Herz auszuschütten: "Das ist also mit Nola Kellergan passiert! Wie grauenhaft! Wie kann man nur so etwas tun? Sagen Sie, Mr Goldman, wie ist so etwas möglich?"
Die New Yorker Society schwärmte von meinem Buch. Es war kaum zwei Wochen zuvor erschienen und versprach bereits der größte Verkaufserfolg des Jahres auf dem gesamten amerikanischen Kontinent zu werden. Alle wollten wissen, was sich im Jahr 1975 in Aurora zugetragen hatte. Überall wurde darüber berichtet: im Fernsehen, im Radio, in den Zeitungen. Ich war noch nicht einmal dreißig und durch dieses Buch, erst das zweite meines Lebens, zum gefragtesten Autor des Landes avanciert.
Dieser Fall, der Amerika so in Aufregung versetzte und der den Kern meiner Erzählung bildet, war einige Monate zuvor im Frühsommer wiederaufgerollt worden, nachdem man die Überreste eines seit dreiunddreißig Jahren verschollenen Mädchens entdeckt hatte. Damit begannen die Ereignisse in New Hampshire, von denen hier die Rede sein wird und ohne die das Städtchen Aurora im restlichen Amerika mit Sicherheit unbekannt geblieben wäre.

ERSTER TEIL
Die Schriftstellerkrankheit
Acht Monate vor Erscheinen des Buchs

31.
In den Abgründen des Gedächtnisses
"Das erste Kapitel, Marcus, ist entscheidend. Gefällt es den Lesern nicht, werden sie Ihr Buch nicht weiterlesen. Was für ein Einstieg schwebt Ihnen vor?"
"Keine Ahnung, Harry. Glauben Sie, ich schaffe es irgendwann?"
"Was?"
"Ein Buch zu schreiben."
"Da bin ich mir sicher."

Zu Beginn des Jahres 2008, also rund anderthalb Jahre nachdem ich dank meines ersten Romans zum neuen Hätschelkind der amerikanischen Literaturszene gewor

Autor/in:

Patricia Mercier ließ sich bereits in den 1970er Jahren als Yogalehrerin ausbilden mit dem Ziel, Yoga dem westlichen Menschen nahe zu bringen und eine Brücke zu traditionellen Lehren zu schlagen. Die international bekannte ganzheitliche Heilerin ist Autorin mehrerer erfolgreicher Bücher über Energieheilung, insbesondere zum Thema Chakras.



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