Emilies Schweigen

Novelle

Von Bundi, Markus

Klöpfer und Meyer, 2013. 120 S. 187 mm, Gebunden

ISBN: 978-3-86351-053-4

16,00 €

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Eine Novelle, die vom Verrat am Leben handelt, aber auch von der Menschenwürde, die am Willen eines jeden hängt, der für sich und andere spricht und am Ende hoffentlich die Liebe trifft.

David Mohr, Mitte dreißig, ist im Begriff, als Jurist Karriere zu machen. Schuldig oder nicht schuldig, das ist für ihn im Fall Emilie T. bald nicht mehr die Frage, denn er ist sich sicher: Emilie ist mitverantwortlich für den Tod von vielleicht sechzig oder siebzig sterbenskranken Menschen. Die Krankenschwester hat aktive Sterbehilfe geleistet, doch gibt es weder Zeugen noch Beweise. Und Emilie schweigt. David, ihr Pflichtverteidiger, leitet aus diesem Schweigen seine Strategie ab, lässt den Prozess buchstäblich in die Leere laufen, entlarvt jede Geschichte, die sich an Indizien entwickelt, als bloße Spekulation.

Markus Bundi inszeniert diesen Prozess einerseits als Wechselspiel von Verfahren und medialer Zubereitung (wofür es inzwischen viele reale Vorbilder gibt); andererseits zeichnet er den Pflichtverteidiger als eine Figur der heutigen Gesellschaft, effizient und erfolgsorientiert, aber noch nicht ganz unempfindlich. David bekommt Zweifel an den Mechanismen der Rechtsprechung und er zweifelt je länger, je mehr an sich selbst: Sein leichtfertiger Umgang mit Substanzen, die die Leistungsfähigkeit des Gehirns steigern (wofür es ebenfalls Vorbilder gibt; Stichwort: Ritalin, Modafinil) kostete ihn seine letzte Beziehung, auch wenn er das so zunächst nicht einsehen will. Im Verlauf des Prozesses wird David klar, dass Sterbehilfe nicht nur ein juristisches Thema ist und dass sein eigenes Leben und jenes mit Margarethe womöglich noch gar nicht begonnen hat.

"Was andere Autoren auf einer ganzen Seite nicht erzählen, erzählt Markus Bundi in einem einzigen Satz." Matthias Politycki

Autor/in:

Bundi, Markus
Markus Bundi, geboren 1969 in Wettingen, aufgewachsen in Nussbaumen bei Baden. Studierte Philosophie, Neue Deutsche Literatur und Linguistik an der Universität Zürich (lic. phil. l).
Während des Studiums erste Erfahrungen in der Arbeitswelt als Lehrer und als Sportredaktor beim „Badener Tagblatt“.
1996-2005 Kulturredaktor bei der „Aargauer Zeitung“ (verantwortlich für Literatur und Philosophie, zeitweise fürs Theater).
1999-2002 Mitglied der Jury für den „Alemannischen Literaturpreis“.
2001 Erste Veröffentlichungen als Autor und als Herausgeber.
Mitglied der Programmkommission für die Solothurner Literaturtage 2001 und 2002.
Werkbeiträge des Aargauer Kuratoriums 2002, 2005 und 2007. Für Auszüge aus «lichterdings» wurde er mit einem Förderpreis des Aargauer Kuratoriums ausgezeichnet.
2007 Kurator der Frauenfelder Lyriktage.
Gewinner des Montblanc-Bolero-Shortstory-Preises 2008.
Von 2009-2011 Gesprächsleiter der Innsbrucker Wochenendgespräche.
Seit 2010 Herausgeber der REIHE im Wolfbach Verlag.
Seit 2011 Herausgeber der Werkausgabe Klaus Merz im Haymon Verlag.
 



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