Wir sollten dringend weniger zusammen unternehmen

Von Polzar, Robert

Unsichtbar Verlag, 2011. 200 S. 18 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-942920-03-2

4,99 €

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Robert Polzar legt mit "Wir sollten dringend weniger zusammen machen" ein absolut unterhaltsames Buch vor. Zwei Freunde begeben sich auf eine Reise und wenn zwei eine Reise tun, ja, da kann man was erzählen, zumindest wenn man auf sprechende Hunde, die Kelly Family und diverse andere abstrakte Gestalten jenseits der üblichen Reiserouten trifft. Was tut man nicht alles um zum Mirjam Weichselbraun zu gelangen. Robert Polzar hat mit 'Wir sollten dringend weniger zusammen unternehmen' ein ultimatives Roadbook geschrieben. Zwei Dudes auf die Reise, das Ziel ist kein Ort, sondern eine Frau und auf dieser Reise erleben sie Dinge, die teilweise nicht von dieser Welt sind. Es ist das Abenteuerbuch, das ich mir gewünscht habe, als ich noch Abenteuerbücher gelesen habe. Aber es funktioniert auch heute noch." (Dirk Bergemann)

Weißt du was ich mal wieder gern hätte? Eine neue Unterhose. Ich hätte gerne überhaupt mal eine. , sinnierte Tom. Jerry stockte, also, er wurde zu einem Stock, so ein bisschen verstockt halt, wie Stöcke so sind. Wie, du hast keine Unterhose an?

Autor/in:

Hessen, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2011. Robert Polzar sitzt in einem Café und versucht seinen Lebenslauf zu schreiben. Nach „Hessen“, klingelt das Handy. Verehrerin #27, die mit dem Spitznamen „die Leipzigerin“, möchte letzte Details für die bevorstehende Liebesnacht klären. Außerdem ergeht sie sich in seitenlangen Elogien des Lobes über den Autor, der gerade gar keine Zeit hat, sich für seine außergewöhnliche Liebeskunst beweihräuchern zu lassen.
„Unendliche“ - wieder klingelt ein Telefon. Es ist das im Jacket des Tischnachbarn des besagten Autors. Bevor der Tischnachbar nach diesem greifen kann, ist Robert Polzar bereits aufgestanden und hat den Anruf weggedrückt, er ist nämlich auch sehr sportlich.
Jetzt kann es endlich losgehen mit den Anmachversuchen der Kellnerin, die sich schützend zwischen den Autor und den Tischnachbarn stellt, als dieser eine Diskussion wegen des weggedrückten Anrufs vom Zaun brechen will. Endlich eine Blase der Stille hinter dem tobenden Inferno. Nun fließen die Worte wie von selbst. Geburtsort, Alter, Hobbies, spannende Details, von nichts bliebe der Leser verschont, wäre da nicht das immer lauter werdende Geschrei der beiden Zankhähne. Mein Gott, kann sich die Menschheit nicht mal vertragen? Eilig packt der Autor seine Sachen und entflieht dem Café, allerdings heute ohne der Kellnerin Trinkgeld zu hinterlassen, wegen der Unruhe, die sie veranstaltet hat. Überdies auch ohne zu zahlen, das wird heutzutage sowieso überbewertet und das ganze Kaffeegeschäft basiert doch eh auf einem ausbeuterischen System, mit dem wirtschaftsstarke Staaten versuchen, dritte Welt Länder weiter in die Schuldenfalle zu treiben, um aus den daraus resultierenden Abhängigkeitsgefügen Profit zu schlagen, daher ist eine Unterstützung, gleich welcher Seite, solange es die richtige ist, ein unüberwindbarer Impuls im durch das, auf dem rechten Fleck liegende und in der Brust eines aufrechten Mannes schlagende, Herz fließende Blute. Ach ja, Menschenrechte und Schachtelsätze. Wie könnte man Robert Polzar treffender beschreiben?
Als Schwallkopf.



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