Siegfried und Krimhild. Die Nibelungen

Ausgezeichnet mit dem Phantastik-Preis 2002 der Stadt Wetzlar. Roman

Von Lodemann, Jürgen

Dtv, 2005. 891 S. 21 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-423-13359-3

15,00 €

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Es ist die älteste deutsche Geschichte, die hier erzählt wird. Die Historie vom Nibelungen, mehr als 1500 Jahre alt, wird in diesem Buch so mitreißend und sprachgewaltig zum Leben erweckt, daß uns eine Zeit und eine Literatur zurückgegeben wird, die uns abhanden gekommen waren.
Im 5. Jahrhundert spielt die Liebesgeschichte zwischen Siegfried aus Xanten, dem Drachentöter, und Krimhild, der Königstochter. Es sind barbarische Zeiten, Krieg, Gewalt, Vertreibung sind an der Tagesordnung. Ein phantastisches und am Ende hochdramatisches Geschehen wird vor uns entfaltet, eine geschichtliche Wende: Das Römische Imperium geht unter, die neue Ordnung der Christenheit scheint herauf; in der Mitte Europas ein früher Kampf der Kulturen.
In diesen gewaltigen Stoff sind zahlreiche mythische Erzählungen eingegangen. Der Kampf zwischen Treue und Verrat, Recht und Anarchie, unauslöschlichem Haß und Liebe über den Tod hinaus bewegen uns heute fast noch mehr als in der Vergangenheit: Es ist das Volk der "Deutschen", das sich aus diesen Widersprüchen bildet - an überraschenden Verweisen auf unsere Gegenwart fehlt es in diesem Buch nicht.
"Eine der spannendsten Geschichten, die es gibt", schrieb die Presse über Jürgen Lodemanns in fast zwanzigjähriger Arbeit entstandenes Werk, "lebendig, sinnlich verführend und zuweilen auch derb." Das Aufregendste an dieser Reise in die Vergangenheit ist, daß sie in die Gegenwart führt.

Am Anfang von allem waren Feuer und Wasser. Licht und Nebel bildeten das Chaos Ginungagap. In der ältesten überlieferten deutschen Sprache ist Ginungagap das "klaffend Schlingende" (gin = "Rachen"), noch heute erkennbar in Wörtern wie "gähnen" und "beginnen"
Zwischen dem südlichen Feuer muspel und dem nördlichen Nebel nifhel, in der Tiefe von Ginungagap wohnte und wohnt die Unerschaffene, die bei den Griechen Gaia heißt und die immer gewesen ist und immer sein wird, in stets anderer Weise. Gaia lebt im Chaos und begehrt, und was sie begehrt, das tritt ins Dasein. Denn wenn Licht und Nebel einander erschlagen wollen, dann durchdringen sie sich. So zeugt die Unerschaffene die Kräfte der Welt, die in Burgund und bei vielen anderen Stämmen nach wie vor als Götter gelten.

"So ungewöhnlich wie Lodemann hat noch niemand diese erste deutsche Geschichte erzählt." (DIE ZEIT)
"Ein postmodernes Meisterstück"(FAZ)

Jürgen Lodemann, geboren in Essen, Studium der Germanistik und Geographie in Freiburg. Ab 1965 beim SWF-Fernsehen in Baden-Baden, 143 Mal Literaturmagazin, ab 1975 in der Jury der SWF-Bestenliste. Dokumentarfilme. Mitglied des PEN-Zentrums. Lehrtätigkeit an den Universitäten Stuttgart, Frankfurt, Marburg und Freiburg. Lebt in Freiburg, Essen und im irischen Galway. 1978 Kerr-Preis für Literaturkritik. Zueletz erschienen von ihm der Roman 'Muttermord' (1999) und die Biographie 'Lortzing' (2001)



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