Papa, was ist der Islam?

Gespräche mit meinen Kindern

Von BenJelloun, Tahar

BVT, 2003. 117 S. m. 10 farb. Aquarellen v. Paul Klee. 19 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-8333-0050-9

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Seit dem 11. September 2001 werden Muslime in aller Welt verstärkt mit negativen Vorurteilen konfrontiert. "Papa, was ist der Islam?", fragt in Ben Jellouns Buch eine Tochter ihren Vater. In neun Kapiteln erklärt er ihr geduldig die Geschichte des Islam: Gottes Offenbarungen an Mohammed, die anschließende Ausbreitung des neuen Glaubens, die Blütezeit islamischer Wissenschaft und Kunst während des Mittelalters, den Niedergang islamischer Kultur in der Folgezeit. Ben Jellouns Analysen sind ungeschönt und klarsichtig. Nicht nur der kindlichen, auch der erwachsenen Leserschaft bietet er mit diesem Buch eine wertvolle Hilfestellung und einen Einblick in die Welt der Muslime.

Unter dem Schock der Bilder vom Attentat in New York fragen Ben Jellouns Kinder ihren Vater, ob sie Muslime sind, und sie sind voller Unruhe, ob man ihnen an der Schule ihre Religionszugehörigkeit vorwerfen könnte. Um sie zu beruhigen, erklärt der Autor ihnen, was der Islam ist. Er beginnt mit der Geschichte des Propheten Mohammed, seiner Kindheit in Arabien, seinem Erwachsenenleben bis zur Offenbarung durch den Erzengel Gabriel. Er erzählt von den Schwierigkeiten Mohammeds, seine Umgebung zu überzeugen, den Verfolgungen und seinem schließlichen Triumph. Mit dem Tod des Propheten setzt die Ausbreitung des Islam und die muselmanische Eroberung Ägyptens, Syriens, Mesopotamiens und Persiens ein. Er erzählt von den drei Jahrhunderten, in denen sich die arabisch-islamische Zivilisation auf ihrem Höhepunkt befand, zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert, und er gibt Beispiele ihres Beitrags zur universellen Kultur: in Medizin, Astronomie, Philosophie, Physik, Mathematik, Architektur und Literatur. Und er erzählt von der Epoche der kulturellen Symbiose zwischen Juden und Arabern in Andalusien, der Inquisition und Vertreibung von Juden und Muselmanen (1492) und vom Verfall der arabischen Welt, von Kolonisierung und Niedergang bis zur heutigen Situation. "Ich erzähle all das und beziehe mich dabei soweit wie möglich auf meine persönliche Erfahrung, mein Leben im Islam." Am Ende des Buches unterbreiten die Kinder einen Katalog von Begriffen, die der Autor erklärt und kommentiert (Fundamentalismus, Fatwa, Dschihad, Toleranz, Taliban, Märtyrer etc.). Das Buch hat die Form eines fiktiven Dialogs mit Kindern.
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Tahar Ben Jelloun wurde 1944 in Marokko geboren, lebt in Paris. Er gilt als bedeutendster Vertreter der französischsprachigen Literatur des Maghreb, wurde 1987 mit dem Prix Goncourt für seinen Roman "Die Nacht der Unschuld" ausgezeichnet.



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