Melancolia

Erzählungen

Von Cartarescu, Mircea

PAUL ZSOLNAY VERLAG, 2022. 272 S. 210 mm, GEB Maße: 13.6 x 2.5

ISBN: 978-3-552-07305-0

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Nach "Solenoid" das neue Buch des rumänischen Bestsellerautors: "Cartarescu hat die Phantasie eines großen Kindes und die Sprachfertigkeit eines alten Meisters." Malte Herwig, Der Spiegel

Mircea Cartarescu schreibt über die Kindheit und das Heranwachsen. Und er enthüllt dabei die großen Themen des Lebens: Einsamkeit, Trennung, Liebe.
Als seine Mutter einkaufen geht, ist der fünfjährige Junge überzeugt, sie kehrt nicht mehr zurück. Zuerst erkundet er die Wohnung, dann die nahe Kautschukfabrik, schließlich träumt er sich in das Kaufhaus Concordia. Um seine kleine Schwester von einer Krankheit zu heilen, unternimmt Marcel eine nächtliche Reise zum "Fuchsbau", vor dem sie sich am meisten fürchtet. Jahr für Jahr muss Ivan die Kleidungsstücke aussortieren, die ihm zu klein geworden sind. Als er Dora trifft und sich in sie verliebt, fragt er sich, ob auch Mädchen ihre Haut wechseln müssen.

"Phantastischer Realismus von beunruhigender Intensität. Der 66-jährige Rumäne konstruiert labyrinthische Erzählstrukturen, in denen es von Paralleluniversen, Doppelgängern und vieldimensionalen Spieglungen nur so wimmelt. C. G. Jung, gemischt mit Bolaño und einem Schuss David Lynch." Günter Kaindlstorfer, WDR5, 05.11.22

"Grandiose Breitwandprosa ... Eine höchst ungewöhnliche Mischung aus gesteigerten Gefühlen des Grauens und der Erhabenheit ist bei diesem Magier garantiert ... Auf körperliche Weise ruft Cartarescu Wahrnehmungsformen eines frühen Bewusstseins herauf, die den Erwachsenen nicht mehr zugänglich sind." Jörg Plath, Ö1, 30.10.22

"Extrem dicht und unheimlich." Karin Cerny, profil, 30.10.22

"Mircea Cartarescu verfasst - wie stets federnd und wunderbar ausgehört übersetzt von Ernest Wichner - die große, maßgebliche Literatur unserer Tage." Ronald Pohl, Standard Album, 29.10.22

"Cartarescus Erzählungen halten einen paradoxen Trost bereit, der in ihrer ganz und gar eigenartigen Schönheit liegt." Katharina Granzin, Frankfurter Rundschau, 18.10.22

"Mircea Cartarescu entwirft Bilder von solcher Tiefe, dass sie Seen gleichen oder gleich Ozeanen. Bilder, die zum Eintauchen einladen, zum Fischen, zum Ergründen. Die voll seltsamer Tiefenwesen sind, schillernder Muscheln wie angsteinflößender Raubfische, und die doch eine große Ähnlichkeit zu jenen Bildern haben, die wir alle aus der frühen Kindheit bewahrt haben und aus denen sich jene Melancholie speist, die häufig dann auftaucht, wenn wir an unsere Grenzen kommen. 'Melancolia' ist eine Einladung zum Versinken um beladen mit Schätzen wieder aufzutauchen." Sabine Zaplin, BR24, 12.10.22

"Wie Kafka auf LSD: Die fantastischen Erzählungen Mircea Cartarescus berichten von der Hölle der Einsamkeit." Richard Kämmerlings, Welt, 1.10.22

"Cartarescu versteht es wieder einmal, den Leser hinein zu ziehen in diesen thrill des einsamen Geworfenwerdens in nächtlich winterliche Unendlichkeit über einer menschenfeindlichen Metropole des späten Sozialismus. (...) Psychologie in Kindheit und Jugend ist das poetische Thema des Buches. Allein der Text über die Häutungen ist eine ergreifend ausschweifende wie genaue Analyse der Pubertät." Jörg W. Gronius, SR2, 28.09.22

"Belebt wird diese wundersame, zugleich bedrohliche, trübe Welt, durch Cartarescus überaus poetische Sprache, ins Deutsche übertragen von Ernest Wichner, mit ihren wohldosierten Vergleichen und Metaphern, in der sich die tiefsten menschlichen Gefühlsregungen, jene, die sich dem allzu klaren Verstand entziehen, artikulieren. Und das ist vielleicht überhaupt das Schwierigste, mit Sprache zu bewerkstelligen, zugleich aber auch dasjenige, das letztlich nur die Poesie vermag - das Nicht-ganz-zu-Verstehende doch irgendwie auszudrücken." Friederike Gösweiner, Die Presse, 24.09.22

 

Autor/in:

Mircea Cartarescu wurde 1956 in Bukarest geboren und lebt in seiner Heimatstadt. Zahlreiche Auslandsaufenthalte u. a. in Berlin, Stuttgart, Wien, Florenz. Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung (2015), Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur (2015), Thomas-Mann-Preis, Premio Formentor (beide 2018). Auf Deutsch erschienen zuletzt bei Zsolnay die Orbitor -Trilogie (2007 bis 2014), der Erzählungsband Die schönen Fremden (2016) und der Roman Solenoid (2019). 2022 wurde er mit dem FIL-Preis für romanische Sprachen ausgezeichnet.



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