Mein Kabul - mein Deutschland

Maris mutiger Weg zwischen den Kulturen

Von Saeed, Mari

GÖTTERT, 2008. 320 S., UNB

ISBN: 978-3-939623-02-1

19,80 €

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Schon früh erkennt sie den gewalttätigen Charakter ihres Verlobten. Bereits kurz nach der Heirat wird sie von ihm geschlagen und zur Aufgabe ihres Berufes gezwungen. Die Familie bedrängt sie, sich zu beugen. Und ihr selbst scheint es unmöglich, die vorgeschriebene Rolle der Ehefrau zu verlassen und die Familienehre zu verletzen, zu tief ist sie verwurzelt in den gesellschaftlichen Vorstellungen ihrer muslimischen Kultur. Dabei ist Mári für afghanische Verhältnisse als Frau privilegiert aufgewachsen: Sie konnte gute Schulen besuchen, in Moskau studieren, selbst ihren Ehemann auswählen, in der Lehrerausbildung arbeiten, weite Reisen unternehmen. Innerlich zerrissen lehnt die moderne Muslima zwar die Freizügigkeiten westlicher Frauen ab, wird aber vom Verhalten ihrer Landsmänner immer stärker abgeschreckt. Denn die wachen über die Moral der weiblichen Bevölkerung, sehen Frauen ausschließlich als ihren Besitz an und kämpfen in den Straßen von Kabul um die Macht  und dies nicht erst seit die Mudschaheddin die Frauen in die Häuser verbannten und die Taliban ihnen die Burka aufzwangen und den Besuch von Schulen verboten. Als sich die politischen Verhältnisse im Land mal wieder ändern, flüchtet sie allein mit ihrer kleinen Tochter. Ihren verschleppten Mann findet sie erst in Deutschland wieder. Noch verschlossener will der nur noch eins: einen Sohn zeugen und seine Frau völlig kontrollieren. Nun ist sie erneut auf der Flucht: vor seinen Morddrohungen. Aufenthalte in Frauenhäusern wechseln mit Versöhnungen ab. Doch tapfer findet sie schließlich in Deutschland ihren Weg und kümmert sich dabei auch um andere Migrantinnen. Was ihr dabei sehr hilft, ist das Aufschreiben ihrer Lebensgeschichte. Und es zieht sie immer wieder zurück nach Afghanistan. Dort besucht sie die Frauengefängnisse, lässt sich von den auch heute noch in ihren Familien unterdrückten Frauen erzählen. Sie möchte sie ermutigen, für ihre Menschenrechte zu kämpfen



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