Heiliges Dunkel

Die letzten Tage des Gulag

Von Berdsenischwili, L.; Hengevoß, Chr.

Mitteldeutscher Verlag, 2018, 240 S., Hardcover

ISBN: 978-3-95462-991-6

25,00 €

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Das wohl ungewöhnlichste Buch über das Leben im Gulag!

Wie die meisten Insassen des Straflagers rauchte auch Arkadi, doch war er selbst nie im Besitz von Tabak oder Machorka – er nutzte die Möglichkeit nicht, welchen zu kaufen (jeder Häftling durfte einmal im Monat für 5 Rubel einkaufen, allerdings ohne Bargeld), sondern sparte das Geld für sein künftiges Leben, das, wie er wusste, an einem 13. Mai beginnen sollte; daher hatte sich Arkadi zum klassischen Schnorrer, einem sogenannten »Schützen«, entwickelt, das heißt zu einem bescheidenen Erpresser von Machorka. Hinsichtlich dieser Tatsache war die Raucherschaft der »Zone« gespalten: Die Mehrheit bildeten die, die Arkadi unter keinen Umständen Machorka abgeben würden, und eine verschwindende Minderheit waren jene, die ihm unter der Last der Umstände hin und wieder etwas gaben.

Man konnte beide Parteien verstehen, denn in der »Zone« musste man mit allem haushalten, und wer Arkadi etwas von seinem Machorka überließ, beraubte sich eines Vergnügens und verlängerte so die eigene Haftzeit. Damit will ich sagen, dass wir die Minuten des Behagens, die der Machorka uns bereitete, mit der Freiheit assoziierten.



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