Rezension zu: "Elihu"
von Wolfgang Wallner-F.
Datum hinzugefügt: Freitag, 06. Januar 2006
Sehr geehrter Leser,
da ich selbst der Autor dieses Buches bin, kann ich es natürlich nicht bewerten.
Da die Eingabe dieser Ergänzung aber nach Abschluss der Zeilen eine Bewertung unbedingt verlangt, drücke ich also SEHR GUT. Ich hoffe, der Leser verzeiht mir das.
Ich freue mich aber sehr und bin dankbar, dass das Buch jetzt von diesem Buchversand mit seine speziellen Lesern aufgenommen wurde. Ich freue mich auch, dass die (teilweise neuen) Ideen, die ich mit diesem Buch zum Ausdruck bringen wollte, damit jetzt eben diesem speziellen Leserkreis ermöglicht werden.
Ich möchte hier noch nähere Angaben zu dem Buch geben, die einem Folder entnommen wurden.
Freuen würde ich mich über Reaktionen oder auch Anfragen zum Buch, die über meine Internetseite oder über "Syntropia" erfolgen könnten.
Nun zu den weiteren Angaben zum Buch:
Das Buch basiert auf folgenden Annahmen:
Nach Alain Aspect´s quantenphysikalischen Versuch (in den 80er Jahren des 20 Jahrhunderts) scheint es eine Tatsache zu sein, dass atomare Teilchen entweder in Überlichtgeschwindigkeit miteinander kommunizieren oder aber gar nicht voneinander „getrennt“ sind (eine Trennung erfolgt ausschließlich in den Augen des Betrachters).
Diese Interpretation wird vom Autor mit der Situation des Urknalls in Verbindung gebracht. Daraus folgt, dass alle Teile des Universums miteinander verbunden und voneinander abhängig sind, woraus die unbedingte Verantwortung, besonders der „bewussten“ Teile des Universums (das ist der Mensch) abgeleitet wird.
Eine weitere Annahme ist die für das Überleben von Kulturen wichtige Voraussetzung für die Psyche des Menschen: Die Annahme einer „sinnvollen“ Existenz, woraus bisher in unserer Kultur zum Beispiel der Glauben (die Religion) abgeleitet wird (Carl Gustav Jung).
Im Buch „Elihu“ leitet Wolfgang Wallner-F. aus diesen philosophischen Annahmen eine "Theologie der Gottwerdung des Menschen" ab.
In den Büchern der Jüdischen, Islamischen und Christlichen Religionen (den monotheistischen Religionen) ist klar erkennbar, dass eine Entwicklung des Menschen zu einem „Gottwesen“ gewollt und beabsichtigt ist.
Aber eine solche Möglichkeit ist auch in anderen Religionen ableitbar.
Den Schritt zur Gottwerdung muss der Mensch der Aufklärung, also vereinfacht ausgedrückt der Mensch der westlichen Zivilisation nun aber bewusst gehen, da es um eine Synthese beider Gehirnhälften, oder auch der Logik und des Gefühls geht.
Warum zuerst der Mensch der westlichen Zivilisation diesen Schritt machen muss, ist dadurch erklärbar, da er derzeit Träger der Aufklärung ist (was ihn keinesfalls aber elitär erscheinen lässt).
Jedenfalls bedeutet das für den Menschen die Anerkennung und Annahme der Verantwortung für die gesamte „Schöpfung“.
Aus diesem Hintergrund wird verständlich, warum im Buch „Elihu“ Gott zu Ijob sagen kann: „Selbst wenn ich das gesamte Universum eines Menschen vernichte, verursacht das nicht einmal ein Kräuseln an der Oberfläche der Schöpfung!“
Der Mensch ist ein möglicher biologischer Versuch der Natur, Bewusstsein in die Materie einzugliedern. Wenn das fehlschlägt, hätte die Natur genug Zeit für weitere Versuche, der Mensch aber nicht!
Nach Ansicht des Autors ist es für das Überleben einer Zivilisation von grundlegender Bedeutung, wie stark die Motive des menschlichen Handelns sind.
Solche überlebenswichtigen Hintergründe entschieden bisher über die weitere Existenz einer Kultur. Sollte der westliche Mensch auch in Zukunft Gott ausschließlich in „toter Materie“ (außerhalb seiner selbst) suchen, wird er zu einer ebensolchen werden und sich immer mehr von seinen wesentlichen Inhalten entfernen, die ihm unter anderem auch die Idee eines Gottes brachten.
Das Buch enthält eine vertikale und horizontale Linie:
Die vertikale Linie ist eine Gleichsetzung der Zeiten, von Vergangenheit über Gegenwart bis in die Zukunft, wobei auch die Situation im Zeitpunkt des Beginns des Urknalls einbezogen wird. Eine Annahme einer Zeit "vor" dem Urknall ist ja wegen der physikalischen Voraussetzung unmöglich. Die Zeit wird zur alleinigen Eigenschaft des Betrachters.
Die horizontale Linie verbindet östliche mit westlicher Philosophie und Theologie. So sind große Teile des Buches in taoistischer Sprache abgefasst.
Das Buch ist hauptsächlich ein literarisches Werk, aber mit philosophischen Aussagen.
Eine Rezension zu „Elihu; Hinterlassene Aufzeichnungen aus der Ewigkeit“ von Wolfgang Wallner-F. :
Mit dem Buch „Elihu“ dürfte Wolfgang Wallner F. das richtige Buch zur richtigen Zeit geglückt sein.
Rezensionen und Briefe von prominenter Seite, u.a. von der Teilhard de Chardin-Gesellschaft, von der Anthroposophische Gesellschaft in Österreich, der Mensa-Österreich, von Philosophen der Universität Jena usw. deuten an, dass mit dem literarischen Buch ein wichtiges Zeitproblem angesprochen, aber auch eine Lösungsmöglichkeit aufgezeigt wird.
Auszüge aus Briefen und Rezensionen zu „Elihu“:
„Es ist ein wunderbares Werk und hat mich wie kaum ein anderes berührt. Besonders tief aufgewühlt hat mich die Parallelgeschichte von Martin und Jemima, an deren Ende Martin in der Klinik verstirbt. Kleine Unterschiede im Leben, andere Situationen und schon entwickelt sich ein vollkommen anderes Universum. Welche Möglichkeiten, aber auch welcher Schrecken kann daraus resultieren? Wann werden wir uns endlich daran machen, die Möglichkeiten unseres Bewusstseins zu erweitern? Ihr Buch kann dabei helfen. Ich danke Ihnen dafür.“
„Ganz ehrlich: ich finde Elihu echt toll. Zum Beispiel die Frage nach dem Alter der Frau... so alt wie das Universum, wenn man auf die Stoffe abstellt, aus denen sie besteht. Ich denke, man kann - wenn man mal eine neue Sichtweise auf die Dinge nimmt - zu ganz erstaunlichen Erkenntnissen kommen. Das ist nicht immer einfach, weil man sich geistig bewegen (was den meisten Menschen schwerer fällt als körperliche Bewegung) und manchmal die eigene Sichtweise hinterfragen muss. Aber es lohnt sich. Ein Vergleich, der mir da einfällt, ist der Aufstieg auf einen großen Berg. Unheimlich anstrengend... aber wenn man einmal oben ist und in die Gegend gucken kann ist das die wunderbarste Belohnung, die ich mir denken kann für so eine Strapaze.“
„Ich finde es sehr interessant, speziell der naturwissenschaftliche Aspekt, konkret "Aspect's Aspekt“. Ohne eine Zusage machen zu wollen, könnte ich mir vorstellen, dass ein Vortrag durchaus interessant wäre, nur würde ich dazu von Ihnen gerne Konkretes wissen, da Ihr Buch - und damit das Thema - einen sehr weitgespannten Bogen umfasst.“
„Ich habe Ihr Buch mit großer Bewunderung und tiefem Nachdenken gelesen. Meine kurze Rezension kann dem Inhalt und dem Gehalt des Ganzen natürlich nicht gerecht werden. Man sollte den künftigen Lesern aber auch etwas überlassen. Besonders schön fand ich, dass Sie das Gedicht von Novalis (S. 210) aufgenommen habe. Ich habe dieses Gedicht in meiner Übersetzung ins Niederländische schon im Juni 2000 in unserer Zeitschrift GAMMA (Jahrgang 7, Nr. 2) aufgenommen, weil ich darin eine Seelenverwandtschaft zu Teilhard verspürte. Ich schicke Ihnen diese meine Übersetzung.“
Ein Textauszug aus dem Buch „Elihu“ (aus dem Kapitel „Rechts und links vom Gelben Fluss“) © jbl-literaturverlag:
Der Gelbe Fluss hatte seine Quelle an dem Platz, an dem die Sonne aufging und er erreichte das Meer in Richtung Sonnenuntergang. Am linken Ufer des Gelben Flusses lebte das Denken, am rechten wohnte das Fühlen.
Mit der Mittagssonne im Rücken sah Denken über den Gelben Fluss. Dort erkannte es erstmals im Gras einen dunklen, wunderschönen, aber unförmigen Schatten, der sich scheinbar wohlig am Ufer entlang ausbreitete. Denken wollte unbedingt wissen, was dort war. Noch nie hatte es etwas gesehen, das ihn in ähnlicher Weise interessierte. Denken war sehr gescheit und wusste natürlich alles über die Naturgesetze und so vermutete es zunächst, dass dieser Schatten vom ihm selbst erzeugt wurde. Diese Vermutung erwies sich auch als richtig, denn wenn es sich bewegte, bewegte sich der Schatten. Seltsam war allerdings, dass es bei Bewegungen des Schattens eine Unruhe in sich feststellte, die nur durch einen Reflex zu beenden war. Denken musste unbedingt erfahren, was es mit diesem Schatten auf sich hatte und es rief über den Fluss: „Guten Tag, schöner Schatten. Wer bist Du?“ Doch es kam keine Antwort.
Der Gelbe Fluss hörte diese Frage. Er, der schon ewig dort sein Bett hatte, schon viel länger, als es Denken und Fühlen gab, hatte schon lange auf diesen Kontaktversuch gewartet. Es konnte einfach nicht richtig sein, dass auf seiner linken Seite sich etwas derart Helles befand, das durch ihn gehindert wurde, sich mit dem Dunklen auf seiner rechten Seite zu verbinden. Früher war er sich keines seiner beiden Ufer bewusst gewesen. Es war eigentlich so gewesen, dass er überhaupt keine Ufer besessen hatte. Erst als Denken und Fühlen auftauchten, musste er ein Bett benützen. Er ahnte, dass Denken und Fühlen Ablagerungen seiner Selbst und nur durch seine Anwesenheit entstanden waren:
„Fühlen kann nicht sprechen“, raunte er Denken zu.
„Was ist Fühlen?“ fragte Denken.
„Fühlen ist etwas, das nicht denken kann. Wenn es denken könnte, bestünde die Gefahr, das es vernichtet wird.“
„Wie kann etwas existieren, das nicht denken kann?“ wollte Denken wissen.
„Ich habe dir schon gesagt, dass Fühlen, so wie es ist, nur ohne denken sein kann. Es ist ganz einfach da, eigentlich genau so, wie du da bist“, antwortete der Gelbe Fluss.
„Es ist doch nicht möglich, dass ich ganz einfach nur da bin. Ich muss doch einen Anfang gehabt haben. Wie lange bist du schon da?“ wollte Denken wissen.
„Ich habe keine Ahnung. Erst seit du und Fühlen hier seid, kann ich die Zeit messen. Je mehr ihr beide zunehmt, umso mehr Zeit ist vergangen. Ich war auch vorher da, nur kann ich darüber keine Aussage machen. Ihr beide seid eigentlich nur meine Ausscheidungen, aber ohne euch hätte ich keine Ufer und niemand, auch du nicht, könnte mich wahrnehmen. Genau genommen existiere also auch ich nur deswegen, da es euch gibt.“
„Ich muss unbedingt Fühlen kennen lernen. Alle Erscheinungen an deinen Ufern muss ich ergründen. Wenn ich nicht wissen kann, bin ich tot.“
„Ich kann dir nur sagen, dass der Schatten unstillbare Sehnsucht nach dir hat. Liebevoll sendet er mir täglich diese Nachricht und ich verstehe nicht, dass du Fühlen erst jetzt entdeckt hast. Alle Naturgesetze sind ohne Urgrund, wenn es dir am Fühlen mangelt. Die Sonne, die mit dir leuchtet, verbrennt alles ohne den Schatten“, sagte der Fluss.
„Ich will Fühlen aber nicht töten. Du sagtest doch, dass durch denken das Fühlen sterben kann. Wenn ich Fühlen tötete, hättest du auf einer Seite kein Ufer und würdest dich so lange dorthin ausbreiten, bis auch ich kein Ufer mehr wäre. Dann gäbe es auch mich nicht mehr. Andererseits bin ich so begierig, Fühlen zu kennen. Seit dem ich weiß, dass es Fühlen gibt, denke ich, ohne Fühlen kann ich nie mehr wissen. Selbst auf die Gefahr hin, Fühlen zu töten, muss ich wissen“, antwortete Denken, „kannst du uns nicht helfen, zusammen zu kommen?“
„Ich werde es versuchen. Doch bedenke immer, dass auch du durch das Fühlen sterben kannst“, gab der Fluss zu denken und trat aus seinen Ufern.
Er schwemmte die Helligkeit des Denkens und die Dunkelheit des Fühlens mit sich. Einige Zeit und einige Wegstrecke war in der Mitte des Flusses eine scharfe Begrenzung der beiden Lichtzustände zu sehen, doch die Grenze verwischte sich immer mehr, bis beide in der Farbe des Gelben Flusses verschmolzen. Denken bemerkte das Fühlen und Fühlen konnte erstmals etwas über sich mitteilen. Beide achteten einander, fühlten und wussten, dass sie ohne den anderen nicht auskommen könnten, doch ahnten auch, dass keiner von beiden Macht über den anderen ausüben sollte. Nur im Gleichgewicht, mit gleicher Bedeutung, war ein Zusammensein möglich. Wenn Denken versucht hätte, seine Macht zu zeigen, würde Fühlen immer stärker und bald Denken überfluten. Umgekehrt hütete sich Fühlen, zu stark zu werden, um Denken nicht herauszufordern, seine Kraft zu zeigen. Nur wenn sich beide in Wissen und Liebe umschmeichelten, war ihre Existenz sicher. Und nur dann hatte der Gelbe Fluss die Kraft, sämtliche Hindernisse zu überwinden.
Als Fühlen und Denken nunmehr ganz in dem Gelben Fluss aufgingen und es eigentlich nur mehr den Fluss gab, erreichten sie den Sonnenuntergang und das Meer nahm sie erwartungsvoll und liebevoll auf.
Der Gelbe Fluss wusste, dass es eigentlich immer so gewesen war.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wäre über Leserreaktionen (auch über "Syntropia" möglich) sehr erfreut!
Wolfgang Wallner-F.
PS.: Da die Eingabe dieser Ergänzung nach Abschluss der Zeilen eine Bewertung unbedingt verlangt, drücke ich also SEHR GUT. Ich hoffe, der Leser verzeiht mir das. Natürlich ist eine Bewertung einer eigenen Arbeit problematisch.
Bewertung: [5 von 5 Sternen!]