Der Ursprung der Schlange

Von Castillejos, Carlos J.

Veth Verlag, 2009. 140 S. 21 cm, Gebunden

ISBN: 3939972061

14,90 €

Diesen Artikel liefern wir innerhalb Deutschlands versandkostenfrei. Preis incl. MwSt.

Zum Wunschzettel hinzufügen


Sind die Maya verschwunden? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Maya von heute und den Schöpfern der eindrucksvollen alten Mayastädte, die wir alle kennen?Von den Maya berichtet man uns bereits in Büchern, die heute schon Klassiker sind wie die Werke von Antonio Velasco Piña oder diejenigen, die sich auf die Lehren des Maya-Tolteken-Kriegers Don Juan Matus beziehen, dessen Erzählungen in den Büchern von Carlos Castañeda erscheinen.

Diese Bücher präsentieren uns eine Reihe von Erkenntnissen, die uns dabei helfen, uns unserem Leben zu stellen und es einfach zu leben.

Heute tauchen die Maya wieder auf. Ihre Arbeit wird fortgeführt. Sie geben uns in dem Buch , »Der Ursprung der Schlange«, von Carlos Jesús Castillejos eine hervorragende Lektion, wie man sein Leben führen sollte und wie man den Sinn des Magischen wiedererlangt.

Im Jahr 1984 lernte ich Don Sebastián May, einen betagten Maya, kennen, der zu dem alten Rat gehörte, wie er mir bei einem unser letzten Zusammentreffen gestand. Don Sebastián war, glaube ich, rund 90 Jahre alt. Er lebte in einem kleinen Ort sehr nahe bei Cobá, Quintana Roo. Sein graues, lichtes Haar hob sich von seiner braunen, von der südöstlichen Sonne gegerbten Haut ab. Er war schlank und wegen seines Alters ein wenig gebeugt, was ihn wie eine Gottheit auf Abbildungen prä hispanischer Handschriften erscheinen ließ. Das war ganz besonders der Fall, wenn er sich auf seinen Stock aus Weidenholz stützte. Seine Schlitzaugen zeigten ein boshaftes Funkeln wie das Necken eines Kindes, als er eine filterlose Zigarette anzündete. Als er meine Überraschung bemerkte, sagte er: »Zigaretten sind für Alte. Lass dich nicht vom schlechten Beispiel verleiten!«, und lächelte.

Eine Rauchfahne kam aus seinem Mund, wand sich um seine Adlernase. Er atmete tief ein und entspannte sich, während er mit seinem misshandelten Panamahut Luft auf sein Gesicht wedelte. Dann sagte er mir, während er auf seine Zigarette zeigte: »Der Atem des Tabaks ist eine Nabelschnur. Der Rauch in deinem Mund ist der Atem, der das Leben erschafft. Sein Wort hat also die Kraft zur Schöpfung oder zur Zerstörung, die durch den Rauch des Tabaks vergrößert wird. Tabak ist nicht gesundheitsschädlich. Deine Worte und Gedanken lassen das Heilige zerstörerisch erscheinen. Du bist jung. Du hast viele Impulse und du hast viele Wünsche. Du solltest besser nicht rauchen.« Während er mir eine Zigarette anbot, sagte er: »Willst du mal probieren?« Der Schalk in seinen halb geschlossenen Augen ließ sich nicht verbergen.

Don Sebastián und Doña Josefa sind gemeinsam mit ihren Kollegen die Protagonisten in diesem Buch. Ihrer Erinnerung gilt mein Dank und ihrer Zeit widme ich dieses Buch. In meiner Erinnerung taucht Don Sebastián mit seiner fröhlichen und ungezwungenen Art auf, mit diesen weiten, immer kakifarbenen Hosen und diesen fast immer weißen Hemden, weiß und verblichen vor lauter Waschen. Er sah aus wie ein Portrait, wenn er den Kalksteinweg entlang ging, der zu seinem Haus führte. Der Weg sieht ihn noch laufen, als ob er niemals gegangen sondern in der Zeit stehen geblieben sei und warte.



Es liegen noch keine Bewertungen vor.
Schreiben Sie die erste!

Kunden die dieses Produkt gekauft haben, haben auch folgende Produkte gekauft