Tödlich Naher Osten

Eine Orientierung für das orientalische Chaos

Von Kienzle, Ulrich

SAGAS, 2017. 252 S. m. Fotos. 210 mm, GEB Maße: 13.4 x 21

ISBN: 978-3-944660-12-7

19,99 €

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Fotos: Nimmesgern, Stefan

Allein im ersten Halbjahr des Jahres 2017 kamen auf der zentralen Mittelmeer-Route 1.850 Flüchtlinge ums Leben. So schockierend diese Nachricht ist, sie fügt sich nahtlos ein in die Geschichte einer tragischen Nachbarschaft: Seit Jahrhunderten verbindet Europa und die arabische Welt eine tödliche Nähe. Ulrich Kienzle reflektiert und analysiert die Ereignisse im Nahen Osten. Er blickt zurück in die Geschichte, berichtet von seiner Zeit als Nahost Korrespondent - und von seinen aktuellen Reisen. Denn auch mit seinen 81 Jahren bereist er noch immer regelmäßig die Länder dieser Region. So gelingt ihm auf äußerst unterhaltsame und faszinierende Weise, das Chaos im Orient begreifbar zu machen.

Ulrich Kienzles Buch hat zwei Ebenen: Neben seinen elf Reportagen aus elf Ländern stellt er elf Menschen in Kurzporträts vor. Auf diese Weise bekommen seine Geschichten Gesichter. Das Besondere: Alle diese Menschen leben zur Zeit in Deutschland. Sie sind hier im Exil wie der türkische Journalist Can Dündar oder die tunesische Schriftstellerin Najet Adjouani. Sie sind übers Mittelmeer geflohen wie die syrische Künstlerin Rasha Deeb. Sie leben seit Jahren hier wie der marokkanische Sozialarbeiter Rachid El Mellah oder der ägyptische Priester Boutos Shehata. Auf diese Weise gelingt dem Autor, ein Brückenschlag zwischen dem Orient und dem Westen. Und eine Momentaufnahme aus dem deutschen Sommer 2017.

Ulrich Kienzle begann seine TV-Karriere in Stuttgart. Er war Leiter der SDR-'Abendschau', später des 'Kompass'. Er berichtete im Auftrag des Stuttgarter Senders für die ARD aus dem Nahen Osten und war von 1980 bis 1990 Fernseh-Chefredakteur bei Radio Bremen. Bis 1993 leitete er die ZDF-Hauptredaktion Außenpolitik und moderierte das ZDF-'auslandsjournal'. Als einer der ersten westlichen Journalisten interviewte er Anfang der 1970er Jahre den damals jungen Rebellen Muammar al-Gaddafi, und als letzter westlicher Journalist den irakischen Diktator Saddam Hussein. Gemeinsam mit Peter Scholl-Latour steht er der deutscharabischen Gesellschaft vor und ist dem Nahen Osten bis heute eng verbunden.



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