Sufi-Tagebuch

Seltsame Erlebnisse in einem Derwischkloster

Von Vett, Carl

Hans Nietsch Verlag, 2005. 273 S. m. Fotos. 21 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-929345-22-3

19,90 €

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Zeugnis einer entschwundenen Welt Die Wiederentdeckung dieses fast vergessenen Buches des dänischen Publizisten und Anthroposophen Carl Vett ist ein Glücksfall, denn es beschreibt eine Welt, die nicht mehr existiert. »Vor etwa sieben Jahren lebte ich in Konstantinopel und erlangte 1925 … als erster Nichtmuslim die Erlaubnis, in einem Tekké – und zwar der Naqshbandi-Derwische – eine Zeitlang als Ordensbruder zu leben. Durch vieljährige Studien waren mir die Phänomene der Parapsychologie bekannt; so lag mir daran, die ekstatischen Zustände der Derwische unter den Initiationsvorgängen zu studieren, denn die Geheimorden des Islam sind Initiationsschulen.

Während und vor diesem Aufenthalt wurde ein Tagebuch geführt, das eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war. Aber nach den letzten traurigen Ereignissen in der Türkei, wo vor kurzem (im Februar 1931) in Menemen 29 Todesurteile vollstreckt wurden, hauptsächlich unter Angehörigen des genannten Ordens, von denen damals einige mit mir – unter Führerschaft des alten Scheichs Essad – im Kloster lebten, meine ich, daß meine damaligen Erfahrungen auch für weitere Kreise von Interesse sein könnten, und so entschied ich mich für eine Veröffentlichung.« (Aus dem Vorwort des Autors) Die Gespräche und Debatten zwischen Scheich Essad Efendi und Carl Vett sind erfüllt von Weisheit und Tiefe. Sie atmen die Überzeugung, dass nur die Brüderlichkeit der Kulturen der Welt eine Zukunftsperspektive gibt. Trotz der Fremdartigkeit der äußeren Religionsausübung der Sufis gelingt es Carl Vett, die innere Ähnlichkeit zwischen dem mystischen Weg des Islam und der westlichen Esoterik (in diesem Falle der Anthroposophie) darzustellen – ohne jedoch die Unterschiede in Ansicht und Mentalität zu übergehen.

Selbst über 70 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung ist dieses Buch eine wertvolle Lektüre für Menschen, die sich für den islamischen Aspekt des mystischen Menschheitserbes interessieren, denn Carl Vett versteht es, die muslimische und die anthroposophische Glaubenswelt höchst lebendig und nachvollziehbar darzustellen. Ein Einblick in muslimisches Ordensleben und ein Plädoyer für die Brüderlichkeit zwischen den Kulturen.

 



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