"Und morgen gibt es Hitlerwetter!" - Alltägliches und Kurioses aus dem Dritten Reich

Von Wohlfromm, Hans-Jörg; Wohlfromm, Gisela

Anaconda, 2017, 320 Seiten, 15 x 21.3 cm, gebunden

ISBN: 978-3-7306-0517-2

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Literatur über die NS-Zeit gibt es reichlich. Umso interessanter ist dieses Buch, in dem das Leben im Dritten Reich durch eine besondere Darstellungsweise veranschaulicht wird: Zeitungstexte, Anordnungen, Statistiken, Akten und viele weitere Quellen enthalten zahlreiche wissenswerte Fakten, oft erschütternd und erhellend zugleich. Man erfährt etwa, wozu die sogenannten 'Eintopfsonntage' eingeführt wurden, warum der Völkische Beobachter Borkum als Urlaubsziel empfahl oder welche Reaktionen die Angeklagten bei den Nürnberger Prozessen zeigten.

Um Geschichte zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Details des Alltags. Das gilt auch für das Dritte Reich. Hans-Jörg und Gisela Wohlfromm haben erstmals Bekanntes, aber vor allem sehr viel Unbekanntes aus dieser Zeit in kurzen Lesestücken, Listen, Statistiken, Ausschnitten aus Zeitungen und anderen Quellen zusammengestellt, was den Alltag im Nationalsozialismus auf ungewöhnliche Weise sichtbar macht.

Man erfährt zum Beispiel, dass "Mutter, erzähl von Adolf Hitler" ein beliebtes Buch für Frauen war, welche Rebsorte nach dem Krieg entnazifiziert werden musste und dass bekannte Marken wie Fanta, Jägermeister oder Scho-Ka-Kola im Dritten Reich entstanden sind. Die Autoren zitieren das Kindergedicht "Zehn kleine Meckerlein", auf dessen Verbreitung Anklage wegen Hochverrats stand, und schildern, wie in den Nürnberger Prozessen die persönlichen Reaktionen der Kriegsverbrecher waren, nachdem man ihnen einen Dokumentarfilm über Konzentrationslager vorgeführt hatte.

'Und morgen gibt es Hitlerwetter!' Alltägliches und Kurioses aus dem Dritten Reich lautet der Titel dieses Buches. Zur Erweiterung des Blickfeldes finden sich vereinzelt auch Beiträge, die in die Zeit vor 1933 oder nach 1945 fallen.

Das Buch ist stark überarbeitet worden. Vieles von der Urfassung aus dem Jahr 2006 wurde auf den neuesten Stand gebracht, etliche Einträge sind dazugekommen oder neu geordnet, andere entfallen. Das nach wie vor gültige Vorwort findet der Leser nun auf Seite 299 als Epilog.

Aus Authentizitätsgründen sind Zitate in der jeweils zeitgenössisch gebräuchlichen Rechtschreibung wiedergegeben.



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