Manipuliertes Volk?

Mediendemokratie und die militärische Interventionspolitik der USA am Beispiel Kosovokriege

Von Hils, Jochen

Nomos, 2007. 330 S., Kartoniert

ISBN: 3832920889

45,00 €

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Der Präventivkrieg gegen den Irak, die dort nicht aufgefundenen Massenvernichtungswaffen, die von Anfang an mehr als zweifelhafte Verbindung zwischen Saddam Hussein und der Terrororganisation Al-Kaida und die inzwischen deutlich ablehnende Haltung der amerikanischen Bevölkerung gegenüber dem Militäreinsatz werfen abermals nachdrücklich die Frage auf: Ist eine mediale Manipulation des Volkes eine entscheidende Voraussetzung für die »Kriegsfähigkeit« einer Demokratie? Die liberale Theorie der Internationalen Beziehungen, wie sie hier zu Lande vor allem von Ernst-Otto Czempiel vertreten wird, nimmt das in loser Anlehnung an Immanuel Kants Überlegungen zum »Ewigen Frieden« an. Dort heißt es, dass die Bürger, wenn ihre Zustimmung zu einem Krieg eingeholt werden müsse, »sich sehr bedenken werden, ein so schlimmes Spiel anzufangen«, da sie »alle Drangsale des Krieges über sich selbst beschließen müssten«. Aus der unterstellten Kriegsabneigung der Bürger schließt die liberale Theorie, dass die nicht gerade seltenen Militärinterventionen demokratischer Staaten ein Indiz für eine mangelnde Mitsprache des Volkes und insofern Anzeichen für demokratische Defizite im Innern sind. Eine gängige Form, diese Mitsprache einzuschränken, so die Vermutung, ist die mediale Manipulation der eigentlich friedliebenden Bevölkerung.



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