Frausein

Von Kiyak, Mely

HANSER, 2020. 128 S. 210 mm, GEB Maße: 15.1 x 21.3

ISBN: 978-3-446-26746-6

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Ehrlich, lebendig, klug: Mely Kiyak, bekannt für ihre Kolumne "Kiyaks Deutschstunde" bei "Zeit online", erzählt ihre ganz persönliche Geschichte über Herkunft, Armut, Familie und Sexualität.

"Ich bin eine Frau. Ich bin es gerne. Davon möchte ich erzählen." Was Frausein bedeutet, zeigt sich in jedem einzelnen Leben: Mely Kiyak erzählt von den Gesprächen über Weisheit und Nichtwissen, die sie als Mädchen mit dem Vater führte. Von den Cousinen, die vom Begehren erzählten. Vom Aufwachsen zwischen Ländern und Klassen, zwischen "Herkunftsgepäck" und Neugier auf unbekannte Erfahrungen. Vom Alleinsein, von Selbsterkundung, von Familie. Was ist Weiblichkeit, wenn man den öffentlichen Blick überwindet und zurückbleibt mit sich selbst? Aufrichtig, lebenslustig, zärtlich und entwaffnend klug erinnert Mely Kiyak daran, dass es die Verhältnisse sind, die einem beibringen, wie man liebt und lebt.

''Frausein' ist eine Folge von Beobachtungen, von Szenen und Dialogen. Umwerfend komisch ist die Schilderung ihrer Großmutter, die sich gerne in Schimpfkanonaden hineinsteigerte, in verbale Vernichtungsfeldzüge, die aus ihr eine einsame Frau machten. Als die Großmutter physisch dazu nicht mehr in der Lage ist, da spielt die Familie ihre Ausfälle nach bis alle vor Lachen nicht mehr können. Wie Mely Kiyak das erzählt! Sie reißt die Leserinnen und Leser mit. Man sehnt sich nach diesem kleinen Haus in Anatolien mit den Leuten, die einander auf so großartige Weise auf den Wecker gehen. [...] Sie weiß, wie man ein Publikum unterhält, ja es in Spannung versetzt und wie man - damit untrennbar verbunden - schöne Literatur macht. Das ist ihr noch niemals so geglückt wie in diesem Buch, das ihr persönlichstes und ihr weltoffenstes zugleich ist." Arno Widmann, Frankfurter Rundschau, 24.08.20

"'Frausein' ist ein schmales Buch, das sich nicht auf eine Textart einengen lässt: Es ist Poetik, Autobiographie und ein Schatz an Anekdoten. Mely Kiyak gräbt nach Erinnerungen und hält sie wie Scherben gegen das Licht. Und man kann nicht anders, als hinzusehen, und sich mitreißen zu lassen, um dann immer wieder zu blinzeln und ins Nachdenken zu kommen." Kristine Harthauer, SWR2 am Morgen, 18.08.20

"Kiyaks Spurensuche zielt nicht auf verallgemeinerbare Thesen, sondern auf das Individuelle. Auf die Genese eines weiblichen Ichs, das sich jenseits der üblichen Emanzipationskoordinaten nichts anders wünscht als eine frei gewählte Existenz. [...] Diesem äußerlich kleinen, in klarer und melodischer Sprache verfassten Buch ist etwas Großes gelungen: Die sanfte Rückeroberung des weiblichen Ich aus der Macht der Normen." Ursula März, Deutschlandradio Kultur Lesart, 17.08.20


Mely Kiyak, geboren 1976, lebt in Berlin und veröffentlichte mehrere Bücher und Essays, Theaterstücke und andere Texte. Für Zeit Online schreibt sie die wöchentliche politische Kolumne "Kiyaks Deutschstunde", für das Gorki Theater Berlin "Kiyaks Theater Kolumne". 2011 wurde sie mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. 2020 erscheint ihr neues Werk Frausein im Carl Hanser Verlag.



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