Der Finger in der Wunde

Die Geschichte des ungläubigen Thomas

Von Most, Glenn W.

Beck, 2007. 314 S. m. 28 Abb. 22,5 cm, Gebunden

ISBN: 978-3-406-55619-7

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Glenn W. Most, einer der weltweit führenden Klassischen Philologen, stellt eine Glaubensfrage: Hat der ungläubige Thomas den Finger in die Wundmale Jesu gelegt oder nicht? Mosts ebenso vielschichtige wie geistvolle Analyse der in diesem Kontext interessanten Stellen der Evangelien und anderer theologisch bedeutender Schriften ist ein intellektueller Genuß - und führt zu einem überraschenden Ergebnis.

Die Geschichte aus dem Johannes-Evangelium ist bekannt: Als Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern das erste Mal erscheint, fehlt Thomas, und als die anderen ihm erzählen, daß sie den Herrn gesehen haben, erwidert der: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich s nicht glauben. Acht Tage später erscheint Jesus neuerlich seinen Jüngern, und diesmal ist Thomas zugegen, und er fordert den Zweifelnden auf, seine Hand in das Wundmal in seiner Seite zu legen und fortan zu glauben. Ob Thomas der Aufforderung Jesu gefolgt ist oder nicht, wirft eine ganze Reihe von Fragen auf - darunter jene nach dem Verhältnis von Sehen und Glauben, aber auch die nach der Leiblichkeit des auferstandenen Heilands. So ist es nicht verwunderlich, daß diese Stelle in der Heiligen Schrift seit fast zweitausend Jahren Gegenstand zahlreicher theologischer Überlegungen ist. Glenn Most hat sie intensiv studiert, sie in seinem geistvollen, in hohem Maße anregenden Buch zusammengefaßt, und er scheut sich auch nicht, ein klares Ergebnis zu formulieren. Zudem erforscht Most die Rezeption der Thomas-Geschichte in der Malerei, in deren Zentrum er das verstörend realistische Meisterwerk Caravaggios rückt. So ist ein wunderbares Buch entstanden - über den Zweifel, den Glauben und die Kunst.

Glenn W. Most, Prof. Dr. Dr., geboren 1952, lehrt Graecistik am Institut für klassische Philologie der Universität Heidelberg.



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