Demonen

Zur Mythologie der Inneren Sicherheit. Recherchen über 'politische Technologien' zur Steuerung und Begütigung unruhiger Massen

Von Arndt, Olaf

Edition Nautilus, 2005. 160 S. 21 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-89401-468-1

12,90 €

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Die Strategie der "Untödlichen" bestimmt heute zunehmend die Sicherheits-Organe. Der Einsatz von gezielten Elektroschocks, akustischen Täuschungen, Betäubungsgas und Klebeschaum wird in Blockbustern und Computerspielen popularisiert. Olaf Arndt geht der Mythologie der Inneren Sicherheit auf den Grund und legt erschreckende Visionen der Staatsorgane dar.
Olaf Arndt hat Exponenten und Kritiker der globalen Vision einer umfassenden politischen Kontrolle getroffen und mit Regierungsberatern und Gegnern exekutiver Hochtechnologie über die Waffen der mass protection, ihre psychischen und sozialen Folgen gesprochen. Seine Studie beruht auf umfangreichen Quellen: EU-Gutachten, Berichten des Roten Kreuzes und Interviews.

"Verstreut im Gestrüpp einer wüsten Senke brüllen wütende Demonstranten dumpfe Parolen und rücken dabei bedrohlich auf eine Handvoll Soldaten zu. Die Soldaten wedeln unmissverständlich, doch zugleich etwas ratlos mit den Läufen ihrer Gewehre, versuchen den Mob abzuschrecken. Aus Sicherheitsgründen - während des Tests rekrutiert sich die Meute hauptsächlich aus ehemaligen Soldaten - schleudern die Aggressoren leuchtend grüne Tennisbälle statt Steinen gegen die uniformierten Dienstleister. Als erneut einer aus der Masse den Arm zum Wurf hebt, visiert der Soldat, der hinter dem 'Aktiven Vertreibungssystem' steht (es sieht aus wie eine auf den Jeep geschraubte Satellitenschüssel), den sich auffällig gebärdenden Unruhestifter an, zieht den Abzug und setzt einen lautlosen Energiestrahl frei. Nach Bruchteilen einer Sekunde jault der 'Zivilist' auf und hoppelt über das Feld, während er mit einer Hand offenbar versucht, sein Hinterteil zu kühlen. Andere Demonstranten erleiden ein ähnliches Schicksal. Sie kläffen und rasen in Panik umher, als würde man sie mit unsichtbaren Flammenstößen attackieren. Während sie flüchtend übereinander purzeln, drehen sich Teile der Horde immer wieder herum, grölen und schwenken die Fäuste wie ein Stamm aus der Steinzeit, der zum ersten Mal einer wirklich modernen Waffe begegnet."
Solche Berichte schreibt der Historiker Steven Mihm von Zeit zu Zeit für die New York Times. Als Professor der Universität von Georgia wird er manchmal zu Filmvorführungen ins Pentagon eingeladen, wie hier im Frühling des Jahres 2004. Was er hier gesehen hat, ist das "Aktive Vertreibungssystem" oder Active Denial System (ADS) von Raytheon, das seit Dezember 2004 im Irak im Einsatz ist ..."

Olaf Arndt ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe BBM (Beobachter der Bediener von Maschinen), mit der er mehr als 45 Maschinen-Theater-Performances, Installationen und Ausstellungen realisiert hat. Er veröffentlichte zahlreiche Kunstkataloge und Bücher, hat Lehraufträge und wurde mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet.



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