Clemens II.

Der erste deutsche Reformpapst

Von Gresser, Georg

Schöningh, 2007. 272 S., Kartoniert

ISBN: 978-3-506-76329-7

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Wie heißt der deutsche Papst aus Bayern? Benedikt XVI. Wie heißt der deutsche Papst aus Franken? Kopfschütteln, Achselzucken! Clemens II. (1046-1047). Als zweiter deutscher Papst überhaupt (nach Gregor V.) und als erster Bischof und großer Reformer der Kirche des 11. Jahrhunderts stellt diese Biographie dem Leser eine unspektakuläre, aber beeinduckende Persönlichkeit vor, deren politisches Geschick und tiefe, vom Glauben geprägte Liebe zu seiner Kirche auch heute noch inspirierend sein kann. Papst Benedikt XVI. stammt aus Bayern, das weiß spätestens seit seinem Besuch in der Heimat 2006 jedes Kind. Aber wer kennt schon Papst Clemens II.? Dabei ist auch er ein Papst aus Deutschland: geboren im niedersächsischen Hornburg, Domkapitular in Halberstadt, erzbischöflicher Kaplan in Bremen. Doch dann wurde er Bischof von Bamberg, seiner über alles geliebten Stadt. Und er ist der einzige Papst in der 2000jährigen Geschichte des Vicarius Christi auf Erden, dessen Grab sich auf deutschem Boden befindet. Noch heute strömen viele Touristen in den romanischen Petersdom zu Bamberg, um dort sein Grab zu besuchen. Was war das für ein Mann? Woher kam er und welche Stationen prägten sein Leben? Welche Ziele hatte er und wie konnte er sie verwirklichen? Clemens II. hat die Cathedra Petri zwar nur kurze Zeit innegehabt, aber seine Ideen und Vorstellungen leiteten einen Prozess von Reformen in der Kirche ein, die unter seinen Nachfolgern von epochaler Größe werden sollten. Die Kirchenreform des 11. und 12. Jahrhunderts, die von so bekannten Persönlichkeiten wie Leo IX., Gregor VII. und Urban II. geprägt wurde, nahm im Pontifikat des Bamberger Bischofs Suitger, der schon durch die Wahl seines Papstnamens Clemens seine Programmatik erkennen ließ, ihren Anfang. Doch warum wurde ausgerechnet ein Mann wie Suitger von Bamberg zum Papst gewählt? Warum nicht der Bischof von Speyer, dieser vom salischen Königtum so heiß verehrten Stadt, in der der größte Dom der Christenheit entstand und der die Kaisergruft barg? Und wie steht es mit der Rechtmäßigkeit des Papsttums Suitgers in dieser Zeit? »Der erste Sitz darf von niemandem gerichtet werden«. Dieser Satz steht bis heute im Kirchenrecht (can. 1404). Durfte Clemens sich überhaupt Papst nennen, obwohl sein Vorgänger als Verbannter in der heiligen Stadt Köln noch lebte? Der Kampf des deutschen Papstes gegen Ämterkauf und unkeuschen Lebenswandel des Klerus brachte ihm viele und mächtige Feinde. Gerade die italienischen Prälaten, die samt und sonders in die verschiedensten Laster und Häresien verstrickt waren, versuchten diesen unliebsamen Mahner und Richter so schnell wie möglich wieder los zu werden. Clemens II. war erst ca. 40 Jahre alt, als er starb. Wurde er vergiftet? Hatte der abgesetzte Papst Benedikt IX. seine Hand im Spiel, als der großgewachsene blonde Mann aus dem Norden auf dem Weg zu den ärgsten Räubern und Schändern der Kirche, den Bischöfen in den römischen Marken, in der Abtei des heiligen Thomas am Apsella seine Reise beenden musste? Noch auf dem Sterbebett diktiert Clemens einen Brief an seine über alles geliebte Braut, die Kirche von Bamberg. Es sind die ergreifenden Worte des sterbenden Ehegatten an seine zurückgelassene Gattin voller Emotionen, voller Hingabe, voller Liebe für die Kirche.



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