Vom Aufstieg und anderen Niederlagen

Gespräche mit Anne-Sophie Mutter, Joachim Gauck, Helmut Dietl u. a.

Von Di Lorenzo, Giovanni

Kiepenhauer & Witsch, 2014. 352 S. 215 mm, Gebunden

ISBN: 978-3-462-04710-3

18,99 €

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Auf seine Interviews bereitet er sich sehr genau vor. Wenn es aber so weit ist, hat er kaum mehr als eine beschriebene Karteikarte dabei. Zurück kommt er mit den erstaunlichsten Bekenntnissen: Giovanni di Lorenzo hat in den vergange-nen 33 Jahren Gespräche mit Zeitgenos-sen geführt, die sich an Wendepunkten ihres Lebens befinden oder endlich auf die größten Einschnitte zurückblicken können. Er hinterfragt das Medienbild, mit dem viele Prominente leben immer auf der Lauer nach einem Moment der Authentizität: Mal entlockt er seinen Gesprächspartnern komische Offenbarungen, mal ganz und gar tragische. Und es überrascht, wie nah sie uns dabei kommen. "Krebs das hat mir gerade noch gefehlt." Schonungslos offen, aber auch mit Humor spricht der Regisseur Helmut Dietl über den lebensbedrohlichen Befund, den er mit 69 Jahren erhalten hat. Die virtuose Geigerin Anne-Sophie Mutter verrät, dass sie dem Tennisspieler Roger Federer hinterherreist. Joachim Gauck, gerade erst zum Bundespräsidenten gewählt, be-ginnt während des Gesprächs im Schloss Bellevue zu weinen. Von Monica Lierhaus erfahren wir, wie es ist, wenn man sich aus dem Koma ins Leben zurückkämpft und nach einem missglückten Auftritt Mitgefühl in Häme umschlägt. Der einst gefeierte Trainer Giovanni Trapattoni beschreibt sein einsames Leben in München. Silvio Berlusconi erweist sich schon vor seiner Politikerkarriere als überheblicher Missionar, der auf kritische Fragen mit Abscheu und Empörung reagiert. Und in vielen dieser Gespräche, die Giovanni di Lorenzo mit Behutsamkeit und Takt, mit geduldigem, aber hartnäckigem Nachfassen geführt hat, erweist sich: Aufstieg und Niederlage liegen oft sehr, sehr nah beieinander.

Auch als Taschenbuch erhältlich

Autor/in:

Giovanni di Lorenzo, 1959 in Stockholm geboren, arbeitete nach Abschluss des Studiums in München zunächst als politischer Reporter und Leiter des Reportageressorts "Die Seite Drei" bei der Süddeutschen Zeitung. Seit 1989 moderiert er die Fernsehtalkshow "3 nach 9" von Radio Bremen. 1999 wurde er zum Chefredakteur der Berliner Tageszeitung "Der Tagesspiegel" berufen. 2004 wechselte er als Chefredakteur zur Wochenzeitung "Die Zeit".



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