Zeige deine Wunde

Kunst und Spiritualität bei Joseph Beuys - Eine Spurensuche

Von Sünner, Rüdiger

Europa Verlag München, 2015. 160 S. 190 mm, Gebunden

ISBN: 978-3-944305-88-2

17,99 €

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DER "VERWUNDETE HEILER" - SPIRITUALITÄT ALS KUNST DER VERWANDLUNG UND REGENERATION

Der Aktionskünstler, Bildhauer, Kunsttheoretiker und Pädagoge Joseph Beuys, zeitlebens umstritten, anstößig im besten Sinne, wollte berühren und berührbar sein. Die seelische und körperliche Verletzlichkeit des Menschen war sein Thema. Nicht zufällig trägt eine seiner bekanntesten Installationen den Titel "zeige deine Wunde".

Beuys, heute weltweit als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts angesehen, hegte tiefes Interesse für Mythologie, Schamanismus, Anthroposophie, Alchemie und Mystik. Vor allem aber war er ein "verwundeter Heiler" im Sinne C. G. Jungs, der unser zunehmend auf ökonomische Ziele und rationale Effizienz reduziertes Bewusstsein durch seine Arbeiten erweitern wollte.

Wie die alten Mythen, so bewegte sich Beuys in Bildern und Symbolen, die für ihn wichtige Quellen zur Entwicklung unserer verkümmerten Imagination waren. Sein berühmter Satz "Jeder Mensch ist ein Künstler" meinte nicht, dass jeder wie Mozart komponieren kann, sondern dass in jedem von uns schöpferische Kräfte wohnen, die unseren eigentlichen Wesenskern ausmachen. In den Zeiten von Post- und Postpostmoderne, zwischen Naturalismus, Ironie und Pop à la Jeff Koons erinnert das Buch Zeige deine Wunde an Potenziale der Kunst, die im Verschwinden begriffen sind.

 

Autor/in:

Der Filmemacher, Autor und Musiker Rüdiger Sünner (geb. 1953) promovierte über Kunsttheorie und studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seine Dokumentarfilme, neben Schwarze Sonne z.B. über Paul Klee, Dag Hammarskjöld, die deutsche Romantik oder Rudolf Steiner machten ihn einem breiten Publikum bekannt.



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