Über die Religion

Glaube und Zweifel in der Volkskultur

Von Scharfe, Martin

Böhlau Verlag, 2004. XII, 331 S. m. 50 Abb. 23,5 cm, Gebunden

ISBN: 978-3-412-07504-0

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Leben wir in unheiligen Zeiten? Welche Bedeutung haben die überkommenen Formen der Volksfrömmigkeit noch für den Menschen des 21. Jahrhunderts? Martin Scharfe behandelt in seinem neuen, reich bebilderten Buch Glaube und Zweifel als Aspekte der Volkskultur von der Frühen Neuzeit bis heute.

In diesem Buch des Volkskundlers und Kulturwissenschaftlers Martin Scharfe geht es um die empirisch fassbare Volksfrömmigkeit - die "gewöhnliche Religion" des Alltags in Mitteleuropa also - sowohl in ihren katholischen als auch in ihren protestantischen Prägungen, wie sie sich von der Frühen Neuzeit an bis in die unmittelbare Gegenwart nicht zuletzt als Reflex auf die Todeserfahrung entwickelt hat. Dieser Versuch einer Gesamtdarstellung und eines Überblicks kann auf die reichen Erträge eines Jahrhunderts wissenschaftlicher Tätigkeit von Volkskundlern, Historikern und Theologen zurückgreifen.

Religion wird dabei als kulturelle Leistung gedeutet, als Menschen-Werk mithin und nicht als Offenbarung. Dieser Zugang ermöglicht neue Perspektiven jenseits von Standpunkten und Werturteilen und ist genauso neu wie das Vorhaben, auch die Gegenspieler der Religion - Blasphemie, Sakrileg, Zweifel, Desinteresse, Atheismus - als eigenständige und gewichtige kulturelle Leistungen zu würdigen und nicht nur als bedauerliche Zeichen von Abweichung, Hoffnungslosigkeit und Verfall zu denunzieren. Am Ende steht damit die Skizze einer Kultur der Gottlosigkeit, die sich mitten im christlichen Abendland entfaltet hat.

Martin Scharfe war Professor für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaften an der Philipps-Universität Marburg.



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