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Von Gallé, Volker (Hrsg.)
Worms-Verlag, 2005, 301 S., Geb.
ISBN: 978-3-936118-31-5
19,90 €
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Die Nibelungen erleben seit einigen Jahren eine große Renaissance und dies spiegelt sich in unzähligen Publikationen zu diesem Thema wider. Selbst in der Fantasy sind sie seit Wolfgang Hohlbeins "Hagen von Tronje" und "Der Ring der Nibelungen" populär geworden, nachdem diese früher ausschließlich von angelsächsischen Themen beherrscht war. Vor allem Worms, die Stadt des Nibelungenliedes, setzt in den letzten Jahren ihren touristischen Schwerpunkt auf die Nibelungen und ihr ist es mit den jährlichen Nibelungen-Festspielen im Sommer gelungen, Worms als Theaterfestspielstadt neben Bayreuth mit Wagners "Ring der Nibelungen" international zu etablieren. An Fachliteratur erscheinen die Wormser Nibelungensymposien, veranstaltet von der Nibelungenlied-Gesellschaft, in jährlichen Bänden. Diese sind jedoch recht wissenschaftlich aufbereitet, und eine populärere Publikation, die auch für die breite Masse interessant ist, fehlte bisher. Dies hat sich nun mit der Gründung des Worms-Verlages geändert, welcher in Zusammenarbeit mit der städtischen Verwaltung künftig die vielfältigen Thematiken, die sich aus der Sage ergeben, in Einzelbänden erarbeiten wird. Als Erstes erschienen ist der Band zu Siegfried, was durchaus gegen den Trend in der Gesellschaft zu sehen ist. Denn die Favorisierung von männlichen Heldenfiguren ist trotz der Filmindustrie eher unpopulär. Normalerweise wird das schon fast tabuisiert und speziell im Nibelungenlied richtet sich der Blick heutzutage normalerweise auf Hagen oder neuerdings auch aufgrund der feministischen Sichtweise auf die Frauenfiguren Brunhild und Kriemhild und deren Königinnenstreit.
Den Blick auf Siegfried zu richten, ist aber sehr spannend, wie der Inhalt dieses Buches überzeugend zu vermitteln versteht. Schon in der Einleitung wird dies deutlich benannt: "Der Siegfried des Nibelungenliedes ist nicht der Sigurd der Edda, der Hürnen Seyfried des Spätmittelalters nicht der Siegfried von Engels und Heine, der Bismarck-Siegfried von 1871/72 nicht der Filmsiegfried der sechziger Jahre. Und doch sind all diese Siegfriede miteinander verwandt". Diese Einsichten und Essays, von den derzeit führenden Nibelungenlied-Experten verfasst, sind mitunter sehr unterschiedlich und passen nicht auf den ersten Blick zusammen. Jedoch gerade diese Vielfalt von Eindrücken macht das Buch zu einem besonderen Erlebnis.
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