Das Reisetagebuch eines Philosophen, 2 Bde.

Nachw. v. Ute Gahlings

Von Keyserling, Hermann Graf

Reichl, 2009. 403, 474 S., Buchleinen

ISBN: 978-3-87667-246-5

39,80 €

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Das „Reisetagebuch“, entstanden 1911-1914, ist das bekannteste Werk Keyserlings. Das Fundament bilden Beschreibungen der Landschaften und Umweltbedingungen, auf denen sich das geistige Leben der verschiedenen Kulturen aufbaut. Daran schließen sich Schilderungen einzelner Persönlichkeiten oder ganzer Kulturen an. Auf dieser Grundlage stellt Keyserling dann Reflexionen an, die den eigentlichen philosophischen Gehalt des Buches ausmachen, dessen letztes Ziel es ist, so Heinrich Adolph, „einen Kosmos des Sinns aufzubauen, d.h. die verschiedenen Sinngestaltungen der Erde aufeinander abzustimmen und als einheitliche Ausstrahlungen eines göttlichen Sinnzentrums zu verstehen.“

Hermann Graf Keyserling entstammte einem berühmten baltischen Adelsgeschlecht. Nachdem er zuerst naturwissenschaftliche Studien betrieben hatte, wandte er sich nach einer fast tödlichen Duellverwundung der Literatur und Philosophie zu. Nach ersten eigenen Veröffentlichungen und Vorträgen startete Keyserling 1911 zu einer einjährigen Weltreise. Über diese äußert sich Keyserling später:
„Die Weltreise unternahm ich in keinem anderen Sinn, als wie man einerseits die Materialien für einen schon konzipierten Roman studiert, sich andererseits einer Kur unterzieht, über deren Wirkung man im voraus Bescheid weiß. Mir kam es einzig darauf an, für mich zu erleben, wie ein tief genug im Selbst verwurzelter Geist, indem er den Erdball umkreist, sich eigentlich um seine eigene Achse dreht, insofern ihm alle nur möglichen Geistes- und Seelensprachen unter den gegebenen Umständen gleich selbstverständlich sind, und durch dieses Erleben eine neue höhere Seins-Einheit zu erreichen.“

Im Jahre 1920 gründet Keyserling mit Unterstützung des ehemaligen Großherzogs Ernst Ludwig die Schule der Weisheit. Die von Graf Keyserling „orchestrierten“ Jahrestagungen zogen namhafte Philosophen und Gelehrte an, die entsprechenden Vorträge und Aufsätze wurden bis 1927 in Jahrbüchern veröffentlicht. In der Folgezeit bemühte sich Keyserling als Lebens-, Sinn- und Kulturphilosoph im In- und Ausland um einen globalen interkulturellen Dialog.



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