Rastafari

Eine universelle Philosophie im 3. Jahrtausend

Promedia, 2007. 231 S., Farbfotos auf Taf. 21 cm, Kartoniert

ISBN: 9783853712658

19,90 €

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Mitarbeiter: Hrsg. v. Werner Zips

Jamaika ist der Geburtsort einer radikalen Philosophie: Rastafari, eine Stimme des scharfen sozialen Protestes. Unterdrückung und Ausbeutung auf weltweiter Ebene sind die Angriffsflächen ihres gewaltlosen Widerstandes. Mit Bob Marley und Reggae begann ihr Siegeszug um die Welt. Aber Rasta ist mehr als Musik über Friede und Liebe, Dreadlocks und Ganja. In Jamaika wird diese Erfahrung gelebt. Eines ist Rasta-Kommunen wie den Bobo Ashanti, Ghetto-Organisationen in Trenchtown, aufsteigenden Reggae-Stars und Rasta-elders gemeinsam: Der Kampf um Gerechtigkeit und Anerkennung ihrer afrikanischen Identität. Der Band gibt leicht verständliche Anleitungen zu den philosophischen Grundlagen von Rastafari und zeigt den Prozess der Globalisierung - einmal anders - als kulturelle Expansion der Peripherie. Gleiche Rechte und Gerechtigkeit! Diese Imperative stehen im Zentrum der (welt-)politischen Philosophie von Rastafari. Sie bilden die Deckungsreserve einer Sozialethik, die Weltfrieden, allgemeingültige Freiheit und soziale Solidarität mit den Entrechteten und Armen mit einer radikalen Kritik der historischen und gegenwärtigen globalen Machtverhältnisse verbindet. Der vorliegende Band führt erstmals international bekannte Rasta-AktivistInnen wie Mutabaruka und Barbara Makeda mit SozialwissenschafterInnen zusammen. Dadurch soll die Praxis der außenstehenden Definitionsmacht durchbrochen und die Missrepräsentation der Philosophie als "jamaikanischer Kult" gebrochen werden. Die einzelnen Beiträge zeigen auf vielfache Weise, dass die lebende und gelebte Philosophie und Kultur von Rastafari undefinierbar, unidentifizierbar und damit unkontrollierbar bleibt. In den 1950er und 1960er Jahren fand die Rastafari-Philosophie eine immer größere Anhängerschaft in Jamaika. Seit der Krönung des äthiopischen Königs Haile Selassie im Jahr 1930 predigten die ersten Rastas die Göttlichkeit des 225. Thronfolgers in der ältesten Monarchie der Welt. Rastas konnten aber auch auf den Lehren des Jamaikaners Marcus Garvey aufbauen, der bereits 1919 die berühmte "Universal Negro Improvement Association" gegründet hatte. Vielleicht war es wirklich Garveys Abstammung von den Maroons, den Rebellen gegen die Sklaverei, die ihn zu Beginn des 20. Jahrhunderts dazu inspirierte, eine frühe Version von Black Power in den USA, Europa und Afrika zu verbreiten. Der Herausgeber: Werner Zips, geboren 1958 in Wien, ist Professor am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie an der Universität Wien. Im Promedia Verlag ist zuletzt von ihm erschienen: "Nation X. Schwarzer Nationalismus, Black Exodus und Hip Hop" sowie (gemeinsam mit Karl Wernhart) "Ethnohistorie. Rekonstruktion und Kulturkritik".



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