Das Zen-Prinzip

Der Weg des Paradoxes

Von Osho

INNENWELT VERLAG, 2016, Edition Osho 4. Aufl. 218 S. 19 cm

ISBN: 978-3-936360-96-7

16,80 €

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Zen ist davon überzeugt, dass uns die Wirklichkeit, wenn wir mit ihr zusammen arbeiten, ihre Geheimnisse offenbart. Zen betrachtet die Menschheit ungeteilt - es treibt keinen Keil zwischen sie, sondern schließt alle mit ein. Darum nenne ich Zen die Religion der Zukunft. Die Menschheit wächst nach und nach zu jener Bewusstheit heran, die auf alle Theologie verzichtet und sich für Religion als reine Erfahrung entscheidet. Man kann auch ohne einen Gott religiös sein. Ja, wie kann man mit einem Gott religiös sein? Das ist die Frage, die Zen stellt, eine tief aufrüttelnde Frage: Wie kann ein Mensch mit einem Gott religiös sein? - denn Gott wird deine Freiheit zunichte machen, Gott wird dich beherrschen. Ihr könnt im Alten Testament nachschlagen, wo Gott sagt: "Ich bin ein sehr eifersüchtiger Gott, ich dulde keine anderen Götter neben mir. Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich. Und ich bin ein sehr gewalttätiger und grausamer Gott und ich werde dich zerstören und du wirst ins ewige Höllenfeuer geworfen werden!" Wie kann der Mensch mit so einem Gott religiös sein? Wie kannst du da frei sein und wie sollst du da aufblühen? Ohne Freiheit ist kein Aufblühen möglich. Wie sollst du dein Bestes geben, wenn da ein Gott ist, der dich zwingt, der dich verdammt, der dich von hierhin nach dorthin treibt, dich manipuliert?
Zen zufolge wird der Mensch mit einem Gott Sklave bleiben, wird der Mensch mit einem Gott ein Götzenanbeter bleiben, wird der Mensch weiterhin in Angst leben.

Autor/in:

Osho

"Nie geboren – nie gestorben; nur zu Besuch auf diesem Planeten", diktiert Osho seine Grabinschrift. Osho wurde am 11. Dez. 1931 im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh geboren. Von frühester Kindheit an bewies er einen rebellischen, unabhängigen Geist und erforschte seine eigene Wahrheit, statt sich von dem Wissen und Glauben anderer Leute beeinflussen zu lassen.

Nach seiner Erleuchtung im Alter von einundzwanzig Jahren schloss Osho sein Universitätsstudium ab und lehrte danach mehrere Jahre lang Philosophie an der Universität von Jabalpur. Zwischen durch bereiste er ganz Indien, sprach zu riesigen Menschenmengen, traf sich mit Vertretern der gebildeten Schichten und forderte das gesamte religiöse und politische Establishment seines Landes in öffentlichen Debatten heraus, wobei er mit brillanter Rhetorik die heiligsten Glaubenswerte der indischen Kultur angriff. Er las unersättlich alles, was ihm Aufschluss über Ursprung und Zusammenhänge der heute geltenden Glaubenssysteme und Ideologien gab, kurz: er studierte die kollektive Psychologie des modernen Menschen. In den frühen siebziger Jahren wurden erstmals westliche Therapeuten, Künstler und Intellektuelle auf Osho aufmerksam. Ab 1974 wuchs in Pune eine Kommune um ihn heran, und der Besucherstrom wurde zur Flut. Osho sprach zweimal täglich, Tag für Tag. Mit den Jahren hat er praktisch jeden einzelnen Aspekt der Entwicklungsgeschichte des menschlichen Bewusstseins durchleuchtet. In einer brillanten, humorvollen, ebenso lockeren wie universal informierten modernen Sprache hat er speziell für uns Heutige herausgeschält, worauf es bei der spirituellen Suche ankommt – nicht aus der Warte des spekulierenden Intellektuellen, sondern aus ureigener Anschauung und Erfahrung.

Seine Ansprachen zu Schülern und Suchern aus aller Welt füllen über sechshundert Bücher, in über dreißig Sprachen übersetzt. Er sagt über sein Gesamtwerk: "Meine Botschaft ist eine Wissenschaft der Transformation. Nur wer bereit ist, sich als das aufzulösen, was er ist, um in etwas Neues hineingeboren zu werden – so neu, dass es vorläufig nicht einmal vorstellbar ist... nur diese wenigen Mutigen werden bereit sein, mir zuzuhören; denn schon das Zuhören wird riskant sein. Indem ihr zuhört, habt ihr schon den ersten Schritt getan, um neugeboren zu werden. Es ist also keine Philosophie, aus der ihr euch einfach ein Mäntelchen machen könnt, mit dem ihr herumstolziert. Es ist kein Doktrin, in der ihr Trost für quälende Fragen finden könnt. Nein, meine Botschaft ist nicht irgendeine verbale Mitteilung. Sie ist weitaus riskanter. Sie ist nichts Geringeres als Tod und Wiedergeburt."

Osho verließ seinen Körper 1990; seine Vision und die Lebendigkeit seiner Präsenz inspirieren nach wie vor Tau sende von Menschen überall auf der Welt. "Ich werde für meine Leute eine Quelle der Inspiration bleiben. Und genau das werden die meisten Sannyasins spüren. Ich möchte, dass sie von sich aus Eigenschaften entwickeln wie Liebe (die sich durch keine Kirche einmauern lässt), wie Bewusstheit (auf die niemand ein Monopol hat), wie Lebensfeier und Lebensfreude und das Bewahren der funkelnden Frische von Kinderaugen...Ich möchte, dass meine Leute sich selber kennen und nicht so sind, wie andere es gerne hätten. Und der Weg führt nach innen." - OSHO



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