Neue Wege zu mehr Beschäftigung

Ein Gegenentwurf zur gescheiterten Reformpolitik.

Von Müller-Michaelis, Wolfgang

Resch, Gräfelfing, 2007. 272 S. 20,5 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-935197-56-4

16,90 €

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Was ist schuld an der Arbeitslosigkeit? DerWirtschaftswissenschaftler und frühere Topmanager eines multinationalen Unternehmens Wolfgang Müller-Michaelis hält sich angesichts heutiger Orientierungslosigkeit der Politik nicht mit Lamentieren auf, sondern er wird konkret. Der verunglückten Gesundheitsreform, der Hängepartie Arbeitsmarkt, den Zumutungen von Steuerschraube und Regulierungswahn stellt er ein Kontrastprogramm entgegen: Einen Appell an die Vernunft, eine Aufforderung zum Umdenken, eine Perspektive für machbare Lösungsansätze im Geiste Ludwig Erhards. Was erfolgreich für eine industriell geprägte Wirtschaft war, gilt auch für die Leistungs- und Wissensgesellschaft unserer Tage: Individuelle Verantwortung statt kollektivistisches Versorgen und Pragmatismus statt Ideologie. Ein Buch, das interessante Einblicke in die wirtschaftlichen Zusammenhänge vermittelt, nachdem Globalisierung, digitale Revolution und demographische Schere unsere Lebensverhältnisse durcheinander gewirbelt haben. Mit einem wissenschaftlich fundierten und praxisorientierten Konzept aus einem Guss. So belegt Wolfgang Müller-Michaelis, dass die überall vorhandene Arbeit genügend Kapazität für alle Arbeitssuchenden bieten würde. Es geht bspw. nicht um finanziellen Ausgleich für Arbeitsplatzverlust, sondern um rasche Eingliederung. Eine Erleichterung wäre, z. B. im Niedriglohnbereich, die Kombination von noch mehr belastungsgerechten Teilzeitjobs zu organisieren, denn der Bedarf an solchen ist im kommunalen, im dienstleistungs-, gemeinnützigen und privaten Bereich groß. Eine sachgerechte Tarifrechtsreform würde zudem ebenso helfen wie eine fallorientierte Beschäftigungspolitik. Daneben gilt es, auch neue Aufgabenfelder zu aktivieren: Dazu gehören z. B. die wissensverarbeitende Wirtschaft, der Gesundheitsbereich sowie auch der Bildungs- und Weiterbildungssektor. Unabdingbar ist auch eine Lösung des Rentenproblems. Es muss Schluss sein mit einer "Politik der Ausbeutung der Enkel". Statt mit gepumpten Steuermilliarden zu jonglieren, muss der Bürger seine finanzielle Absicherung soweit wie möglich in die eigenen Hände nehmen können. Der Unterkapitalisierung der Wirtschaft und der notwendigen Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand könnte mit einer Wiederbelebung der alten Erhardschen Idee, die Arbeitnehmer am Produktivkapital zu beteiligen, gelöst werden. Doch dies sind nur einige Beispiele. Das Konzept von Wolfgang Müller-Michaelis unterscheidet sich von den gängigen Reformansätzen dadurch, dass keine kollektivistischen Wege gesucht werden, sondern die Menschen in die Verantwortung gestellt werden. Hemmnisse müssen beseitigt werden, statt neue Hürden aufzubauen. Dem Verfasser ist es gelungen, die schwierigen und komplexen Zusammenhänge gut verständlich darzustellen. Man spürt die Kombination wissenschaftlicher Arbeit mit der praktischen Erfahrung aus Wirtschaft und Politik bei höchster Sachkenntnis. Jedem, dem die weitere wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes nicht egal ist, ist dieses von wissenschaftlicher Sorgfalt und praktischer Erfahrung geprägte Buch ans Herz zu legen. Für Politiker sollte es Pflichtlektüre sein.



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