Mentalisieren und Fremdenfeindlichkeit

Psychoanalyse und Kritische Theorie im Paradigma der Intersubjektivität

Von Brauner, Felix

Psychosozial-Verlag, 2018. 313 S. 210 mm, KT Maße: 15 x 21.1

ISBN: 978-3-8379-2770-2

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Felix Brauner macht die Konzepte der modernen, auf Intersubjektivität ausgerichteten Psychoanalyse für die Gesellschaftskritik fruchtbar, indem er Anknüpfungspunkte zur aktuellen Kritischen Theorie herausarbeitet. Um die Identitätsbildung von Subjekten in der Spätmoderne sowie ihr Misslingen zu verstehen, stellt er das Konzept der Mentalisierung in den Vordergrund seiner Forschung. Er wendet dabei die Modelle der Mentalisierungstheorie auf den Untersuchungsgegenstand der Fremdenfeindlichkeit an und analysiert bedrohliche Folgen einer Überidentifizierung mit der ethnischen oder nationalen Eigengruppe. In seiner umfassenden Studie demonstriert er, wie eine strukturell geringere Ausbildung von Fähigkeiten zur Emotionsregulation und Empathie in Kindheit und Jugend sowie eine dynamische Anfälligkeit für Regressionen auf prämentalisierende Reflexionsmodi im Erwachsenenalter zu fremdenfeindlichen Ressentiments führen können.

Die Konzepte der modernen, intersubjektiven Psychoanalyse können für den Bereich der Gesellschaftskritik nutzbar gemacht werden, indem Anknüpfungspunkte zur aktuellen Kritischen Theorie ausgearbeitet werden. Insbesondere das Konzept der Mentalisierung, das ein zentrales Konzept der Gegenwartspsychoanalyse darstellt, ist diesbezüglich hilfreich, um die Identitätsbildung von Subjekten in der Spätmoderne sowie ihr Misslingen zu verstehen. Vor diesem Hintergrund können Beeinträchtigungen der Mentalisierungsfähigkeiten durch eine strukturell geringere Ausbildung von Empathie in der Kindheit sowie Jugend und durch eine dynamische Anfälligkeit zur Regression auf prämentalistische Reflexionsmodi zu fremdenfeindlichen Ressentiments führen.
 

Autor/in:

Felix Brauner (1991): Nach dem Abitur habe ich an der Uni Bielefeld den Bachelor Psychologie studiert. Aufgrund meiner Unzufriedenheit mit der wissenschaftstheoretischen Ausrichtung der akademischen Psychologie und einer Hinwendung zur Psychoanalyse bin ich anschließend für den Master Klinische Psychologie und Psychotherapie an die Uni Kassel gegangen, weil dort psychodynamische Zugänge gleichberechtigt gelehrt werden. Neben meinem Master-Studium habe ich gemeinsam mit Prof. Benecke das Buch zu "Motivation und Emotion. Psychologische und psychoanalytische Perspektiven" in der Kohlhammer-Reihe "Psychoanalyse im 21. Jahrhundert" geschrieben. In den nächsten Jahren schreibe ich meine Dissertation in Weiterführung des Themas dieses Buches über Fremdenfeindlichkeit aus mentalisierungstheoretischer Perspektive und absolviere die Psychotherapie-Ausbildung zum Psychoanalytiker in Berlin.



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