Meine Hand malt Worte

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Gedichte aus China. Deutsch und Chinesisch

Von Bergmann, Ulrich; Distelmaier-Haas, Doris

Bacopa, 2015, 152 Seiten, Deutsch und Chinesisch, kleine Ölbilder in Weiß auf schwarzer Grundierung, Lesebändchen, geb.

ISBN: 9783902735836

14,80 €

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Gedichte aus der Zeit der Tang-Dynastie und aus dem 20. Jahrhundert. 26 Gedichte chinesisch/deutsch übersetzt von Ulrich Bergmann. 26 Bilder von Doris Distelmaier-Haas
Mit einem Geleitwort von Wolfgang Kubin.
 
Was verbindet die ausgewählten Gedichte aus dem 7. bis 10. Jahrhundert (Tang-Dynastie) und dem turbulenten 20. Jahrhundert?
 
Es ist die erstaunliche Nähe zur europäischen Literatur des ausgehenden Mittelalters und der beginnenden Neuzeit Themen, Metaphorik und gedankliche Pointierung zum Schluss der Gedichte. Der Schwerpunkt liegt bei den frühen Gedichten auf der subjektiv erfahrenen Welt (Li Bai), bei den Gedichten der Moderne wird stärker der unaufhebbare existentialistische Konflikt des Einzelnen in einer gebrochenen Welt gesehen (Yang Lian) oder die Rettung ins Kollektive (Mao Zedong). Die Dichter der Moderne träumen wie die alten Meister in Bildern der Sorge und Angst und der Hoffnung. Weiterhin bleiben Naturmetaphern wichtig. Melancholie und Resignation der Tang-Zeit reicht bis in unsere Gegenwart (Yang Lian), nun bewusster. Das gilt auch für die Fiktion oder Ideologie einer in der Solidarität aller Menschen aufgehenden Gesellschaft bei Mao Zedong, dessen Naturbilder politische Dimensionen eröffnen. Es ist der romantische Ton der Sehnsucht, der uns heute noch aus manchen der alten Gedichte anweht, teils sanft-ironisch gebrochen, es sind die meist knapp gezeichneten Lebenssituationen, die große Gedankenräume erzeugen auch in der neueren Lyrik Chinas, in der allerdings surrealistische Bilder und zerebrale Reflexionen stärker werden und sich mit europäischen berühren. Während in der alten Literatur Legenden, Mythen und vergangene Geschichte oft bedeutend sind, um die Gedichte angemessen zu verstehen, werden Gegenwartsgeschichte und politische Theorie in der neueren Literatur immer wichtiger.
 
Zugunsten der deutschen Übersetzung und Übereinstimmung mit dem chinesischen Original habe ich keine Reime forciert oder gar die altchinesische geregelte Ordnung der Gedichte übernommen; das ist schon gar nicht machbar, was die Folge der Töne angeht. Ich wollte maßvoll, nie zwanghaft oder zwingend, ein Metrum finden, das zum Gedicht passt.
 
Ich achte die Ideen und Formen der alten Meister. Mit diesem Gefühl und Bewusstsein begegnete ich den chinesischen Dichtern.
 
Ich habe Yang Lian live in Bonn und in Wolfgang Kubins Übersetzungen schätzen gelernt.

 

Autor/in:

Ulrich Bergmann: 1945 in Halle an der Saale geboren, lebt in Bonn. Studium der Germanistik und Geschichte in Bonn, bis 2010 Studienrat am St. Michael-Gymnasium in Bad Münstereifel. 2014 Sommerkurs an der Ocean University of China, Qingdao: Kafka und die Moderne.
Erzählungen, Essays, Autoren-Porträts, Rezensionen, Theaterkritiken, Aphorismen, Gedichte, Mail Art und visuelle Poesie in Almanachen, Anthologien und Literaturzeitschriften in Deutschland (ndl, Ort der Augen...), Österreich (Rampe, sterz ...), Belgien (Krautgarten), Rumänien und in der Schweiz. Seit 1991 Redakteur und Mitherausgeber der Bonner Literaturzeitschrift Dichtungsring, seit 2000 des Online-Kulturmagazins philotast.com. Literaturpreis des Forums Literatur Ludwigsburg 2006.
 
Doris Distelmaier-Haas: 1943 in Bonn geboren. Studium der Romanistik und Anglistik an der Universität Bonn. Staatsexamen. 1970 Promotion mit einer Arbeit über Stephane Mallarme zum Doktor der Philosophie. Anschließend künstlerische Ausbildung an den Kunstakademien in Perugia und Salzburg. Freie Schriftstellerin, bildende Künstlerin und Dozentin an der Bonner Andreas-Hermes-Akademie. Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller, Pressesprecherin der Regionalgruppe NRW Süd dieses Verbandes. Mitglied der in Leipzig ansässigen Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik und der Künstlergruppe Bonn.



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