No Limit

Wie viel Doping verträgt die Gesellschaft

Von Geipel, Ines

Klett-Cotta, 2008. 182 S. 21 cm, Kartoniert

ISBN: 3608944583

17,90 €

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Ines Geipel, selber ein Doping-Opfer, erzählt die Geschichte des Doping und seiner gesellschaftlichen Folgen. Und sie führt uns vor Augen, dass Doping nicht nur den Menschen, sondern zugleich die ganze Gesellschaft verändert.

In China laufen die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele auf Hochtouren. Das Land will möglichst viel olympisches Gold und darf sich dabei - nach jahrelangen Skandalen - keinen einzigen positiven Dopingtest leisten. Doch wie soll das gehen? Von keinem Land der Welt werden so viele unbekannte anabole Steroide und Wachstumshormone - meist unkompliziert und billig über das Internet - vertrieben, und nirgends gibt es so viel systematische Dopingforschung in Kleinstlaboren. Darüber hinaus ist China führend im Bereich der Genforschung.

Mit EPO und Prozac habe er sich wie in der Haut eines Übermenschen gefühlt, ohne Angst und ohne Fragen, sagte der spanische Radprofi Manzano. Als der Rausch verflogen war, glich er einer Katze, der man die Krallen gezogen habe. Von den "Glücksdrogen" versprechen sich Millionen Konsumenten weltweit neue Antriebskraft. Aber Prozac und EPO waren gestern, die Pharma-Karawane ist längst weitergezogen. SARMs, transgenes Doping, EPO-Mimetika oder HIF-Stabilisatoren heißen die neuen Optimierungsstrategien. Im Probelauf ist ein pharmazeutisch designter Körper, bei dem Doping zur Grundausstattung in einer immer perfekter geölten Leistungsgesellschaft wird.

Vorwort

I. DIE METAMORPHOSE HAT BEGONNEN
1. Der Körper befindet sich in der Ladephase - Über die verdopte Gesellschaft
2. Vom Verlust der inneren Zeit - Die historische Doppelhypothek des deutschen Sports
3. Könnt Ihr dort Repoxygen bekommen? - Worüber ein illegaler Dopingring kommuniziert
4."Was wir brauchen, ist ein gut funktionierendes Team, das uns hilft, unsere Kinder zu schützen"Interview mit Nikolai Durmanow

II WO IST REPOXYGEN?
5. Wenn Muskeln einen Wunsch frei hätten - Im Land der angewandten Fiktionen
6. Geschichten vom neuen Körperset - Die Welt des Gendopings
7."Kein Antidopinglabor der Welt kennt auch nur die Hälfte der verbotenen Substanzen, die gerade gehandelt werden"Interview mit Robin Parisotto

III WIR WERDEN DIE SAUBERSTEN SPIELE MACHEN
8. Kulissenumbau im chinesischen Sport system - Von Daliwan, Medaillen ramsch, Guanxi und Tibetischen Doggen
9. Bei den Doktoren Xhu und Wu - Was im Olympia-Dopinglabor passiert
10."Ein Land regieren ist wie einen Bus steuern. Es muss aber auch jemanden geben, der ihn fahren kann"Interview mit Zhou Qing

Literaturauswahl
Glossar
Danksagung

"... eine bedrückende Doping-Bestandsaufnahme ...
Geipels Buch ist kein Enthüllungswerk. Aber es zeigt auf, dass Doping nicht nur ein Problem des Spitzensports ist. ..."(Der Spiegel, 19.5.2008)

"... Die Kennerin der Doping-Problematik und heutige Literatur-Professorin hat kein trockenes Sachbuch zum Doping im Sport vorgelegt, sie nimmt ihre Leserinnen und Leser erzählend und in Interviewform mit in die Realität des Dopings, der künstlichen Leistungssteigerung und der Manipulationsbereitschaft ... Das Buch ist historisch und brandaktuell. Es endet mit den Erfahrungen und Erkenntnissen von Ines Geipels jüngster China-Reise im Vorfeld der Olympischen Spiele ... Geipel schildert schonungslos den"Kulissenumbau des chinesischen Sportsystems"und Kulissenaufbau im Vorfeld der Spiele, zur Täuschung der Weltöffentlichkeit. Sie formuliert scharf und analytisch ..."Winfried Hermann (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.5.08)

"...die frühere Athletin macht den Betrug am eigenen Körper nicht nur als Phänomen des Leistungssports aus, sondern als gesamtgesellschaftliches Problem und"maßgeblichen Bestandteil, um die gut geölte Gesellschaft am Laufen zu halten". ..."Stefanie Keppler (Stuttgarter Zeitung, 16.04.08)

Ines Geipel, geb. 1960 in Dresden, sechs Jahre DDR-Hochleistungssport mit Zwangsdoping und Weltrekord über 4 x 100 Meter. Nach dem Germanistik-Studium in Jena 1989 Flucht nach Westdeutschland und Studium der Philosophie und Soziologie in Darmstadt. 1996 gibt sie Gedichte und Prosa von Inge Müller heraus; daneben u.a. eigene Texte (ein Roman, eine Gedichtsammlung). Heute ist sie Professorin an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und Mitarbeiterin des Hannah-Arendt-Instituts.



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