Kein Recht, nirgends, 2 Bde.

Tagebuch vom Untergang des Breslauer Judentums 1933-1941

Von Cohn, Willy

Böhlau Verlag, 2006. Zus. 1200 S., m. Abb., Gebunden

ISBN: 978-3-412-32905-1

59,90 €

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Der Breslauer Historiker Willy Cohn ist der wichtigste Autor seiner Generation für das jüdische Breslau. Er kannte die Stadt und die jüdische Gemeinde wie kaum ein zweiter. Mit seinen hier vorgelegten Tagebüchern, die er von 1933 bis zu seiner Ermordung durch die Nationalsozialisten 1941 heimlich führte, liegt erstmals ein umfassender Augenzeugenbericht über den Untergang der drittgrößten jüdischen Gemeinde Deutschlands vor. Eine Neuerscheinung ersten Ranges.

Seit dem Erscheinen seiner Lebenserinnerungen »Verwehte Spuren« gilt der Breslauer Historiker Willy Cohn (1888-1941) als der wichtigste Autor seiner Generation für das jüdische Breslau. Dass auch seine Tagebücher erhalten blieben und nahtlos an seine Erinnerungen anschließen können, macht diese Edition zu einem Buchereignis ersten Ranges. Cohn war als Historiker, Publizist und Pädagoge mit weiten Kreisen Breslaus und insbesondere der jüdischen Gemeinde vertraut. Er erlebte den Exodus vieler Breslauer Juden, die Schrecken der Reichspogromnacht 1938 und die Verzweiflung der verbliebenen Juden, denen die Flucht nicht mehr möglich war. Cohn und seine Familie waren davon selbst betroffen, bis hin zu ihrer Deportation und Ermordung in Litauen 1941. Tag für Tag lässt sich in diesem Buch die Entrechtung und Erniedrigung der Breslauer Juden miterleben.
Indirekt ergeben sich auch viele Belege für die Haltung der übrigen Bevölkerung in dieser Zeit. In dieser Alltagsnot findet Cohn allein im jüdischen Glauben Trost und engagiert sich in der Gemeinde. Daneben arbeitet er weiter wissenschaftlich, was ihm Bekanntschaft mit Leo Baeck verschafft, der ihm 1940 seine politische Einschätzung darlegt, oder mit dem bekannten katholischen Kirchenhistoriker Hubert Jedin. Neben den Dresdner Tagebüchern Victor Klemperers gibt es keinen vergleichbaren Erlebnisbericht.



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