Geteilte Erinnerungen

Berichterstattung aus der DDR 1974-1989

Von Nöldechen, Peter

2009. 240 S. 22 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-940677-11-2

15,00 €

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Mitarbeiter: Mit einem Essay von Jens Reich

Peter Nöldechen, ehemaliger DDR-Korrespondent der Westfälischen Rundschau in Ost-Berlin, gibt in seinen Geteilten Erinnerungen Einblicke in 16 Jahre Berichterstattung aus der DDR. Seine journalistische Arbeit dokumentiert die politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung der DDR in den Jahren 1974 - 1989. Zugleich geben die Texte Hinweise auf das immer näher rückende Ende der DDR.

enen Land den WR-Lesern eröffnete, lässt im Nachhinein erstaunen. Mit seinem Interesse auch am alltäglichen Leben der Menschen sah der stellvertretende DDR-Bürger, als den der Journalist sich selbst in den 16 Berufsjahren betrachtete, mehr als den Herrschenden lieb war. Ohne dass der Autor sich dessen vielleicht voll bewusst war, merkt Reich dazu an, erkennt man beim Lesen in zeitgerechter Reihenfolge, wie dieser Staat mit seiner herrschenden Dienstklasse allmählich ins Rutschen geriet. Nachdem er seine Ordner mit Reportagen, Interviews und Kommentaren für das Buch noch einmal durchgearbeitet hat, sagt Nöldechen selbst über seine DDR-Jahre: Mir war wichtig, aus dem anderen deutschen Staat zu berichten, den Lesern zu erzählen, was dort warum vor sich geht und wie die Leute lebten. (Quelle: Petra Kappe, Westfälische Rundschau Nr. 199, 27.08.2009)"Langjähriger DDR-Korrespondent der Westfälischen Rundschau, Peter Nöldechen, veröffentlicht eine Sammlung seiner Berichte - Geteilte Erinnerungen eines Zeitzeugen Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer blüht die deutsch-deutsche Geschichtsschreibung. Der nachträgliche Blick auf die DDR und ihr Ende ist vielfach von ideologischen und besserwisserischen Haltungen geprägt, die neben Deutungen auch Umdeutungen hervorbringen. Solchen Gefahren ist Peter Nöldechen nicht ausgesetzt. Der langjährige DDR-Korrespondent der Westfälischen Rundschau veröffentlicht eine Sammlung seiner Berichte - unverfälscht, so wie sie seit 1973 regelmäßig in der WR zu lesen waren. Weniger denn je gilt hier der Satz, dass nichts so alt sei wie die Zeitung von gestern. Ich will hier offen bekennen, schreibt Jens Reich, dass eine Sammlung von Berichten, wie sie Nöldechen vorlegt, ein Beleg dafür ist, dass er die DDR besser kannte als ich selbst. Der DDR-Bürgerrechtler und spätere Bundespräsidentschaftskandidat hat zu den Geteilten Erinnerungen einen Essay verfasst, der den zeitgeschichtlichen Wert des Buches unterstreicht. Ein veritables Geschichts-Tagebuch sei da entstanden, ein Zeitzeugen-Bericht über die gesellschaftlichen Bewegungen und Entwicklungen, über Politik, Gesellschaft, Volksbildung, Wirtschaft und Religion in diesem Lande, das nun bereits seit 20 Jahren nicht mehr existiert. Zugleich ist es ein Buch, das zum Stöbern und Entdecken einlädt, etwa die Beiträge zum Umweltschutz und zur Gleichstellung der Frau, über Peter Maffay, Udo Lindenberg, die Pfeffermühle und über die vielen Orte zwischen Ostsee und Erzgebirge, deren Namen im Westen vielen erst seit der Einheit vertraut geworden sind. Die Rückschau auf die Einblicke hinter die Staatsfassade, die Nöldechen als Auslandskorrespondent im eigenen Land den WR-Lesern eröffnete, lässt im Nachhinein erstaunen. Mit seinem Interesse auch am alltäglichen Leben der Menschen sah der stellvertretende DDR-Bürger, als den der Journalist sich selbst in den 16 Berufsjahren betrachtete, mehr als den Herrschenden lieb war. Ohne dass der Autor sich dessen vielleicht voll bewusst war, merkt Reich dazu an, erkennt man beim Lesen in zeitgerechter Reihenfolge, wie dieser Staat mit seiner herrschenden Dienstklasse allmählich ins Rutschen geriet. Nachdem er seine Ordner mit Reportagen, Interviews und Kommentaren für das Buch noch einmal durchgearbeitet hat, sagt Nöldechen selbst über seine DDR-Jahre: Mir war wichtig, aus dem anderen deutschen Staat zu berichten, den Lesern zu erzählen, was dort warum vor sich geht und wie die Leute lebten." (Westfälische Rundschau, 2009)

Peter Nöldechen, geb. 1930 in Neufechingen/Saar, arbeitete nach dem Abitur 1949-1953 als Bergmann in Oberhausen-Osterfeld/Rheinland, anschließend war er Mitarbeiter in einer Werbeagentur. Seit 1956 ist er Journalist, lebt seit 1957 in Berlin (West). 1961 - 1967 Redakteur im Berliner Büro der amerikanischen Nachrichtenagentur UPI, 1967 - 1973 Redakteur und Chef vom Dienst im Landesdienst Hessen der Deutschen Presse-Agentur (dpa). 1973 - 1995 Berlin-Korrespondent der Westfälischen Rundschau (Dortmund) mit Sitz in Berlin/DDR.



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