Begriffsgeschichten

Studien zur Semantik und Pragmatik der politischen und sozialen Sprache. Mit zwei Beitr. v. Ulrike Speer u. Willibald Steinmetz sowie e. Nachw. zu Einleitungsfragmenten Reinhart Kosellecks v. Carsten Dutt

Von Koselleck, Reinhart

Suhrkamp, 2006. 569 S. 20,5 cm, Gebunden

ISBN: 978-3-518-58463-7

38,00 €

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Im Zentrum von Reinhart Kosellecks Werk steht die Begriffsgeschichte, deren Paradigma er - der "denkende Historiker", wie Hans-Georg Gadamer ihn einmal genannt hat - maßgeblich entwickelt und zur Grundlage des von ihm mitherausgegebenen Großlexikons der Geschichtlichen Grundbegriffe gemacht hat. Die Begriffsgeschichte Koselleckscher Prägung wendet sich ganz spezifisch gegen eine abstrakte Ideengeschichte. Sie richtet sich auf den tatsächlichen Sprachgebrauch im sozialen, politischen und rechtlichen Leben. Dabei werden konkrete Erfahrungen und Erwartungen an der Gelenkstelle zwischen sprachgebundenen Quellen und politisch- sozialer Wirklichkeit ausgemessen. Mit dieser Sammlung von 25 Untersuchungen hinterläßt ihr Autor ein Vermächtnis. Er erzählt die Geschichte unserer, der modernen Welt anhand der Begriffsgeschichten von "Staat", "Revolution ", "Aufklärung", "Emanzipation", "Bildung " und "Utopie". Stets wird dabei der Doppelstatus dieser Begriffe, ihre Indikatoren- und Faktorenrolle im historischen Prozeß, deutlich. Die semantisch- pragmatische Analyse der Begriffe macht Kontinuitäten ebenso wie Umschlagpunkte der Sozial- und Kulturgeschichte sichtbar und gibt so eine eigene Form geschichtlicher Erfahrung frei: Die Historie der Begriffe wird zum Medium der historischen Selbstaufklärung der Gegenwart.

Reinhart Koselleck, geboren 1923, em. Professor für Theorie der Bielefeld, Träger des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa 1999.



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