Der Bär

Krafttier der Schamanen und Heiler

Von Storl, Wolf Dieter Dr.

AT Verlag, 2005. 4. Aufl. 288 S, m. zahlr. SW-Abb. 22,5 cm, Gebunden

ISBN: 9783038002451

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Überall, wo der Bär lebt, also auf der ganzen nördlichen Erdkugel, galt er als Krafttier. Er war kein gewöhnliches Tier, sondern eine Art "Waldmensch", unter dessen zotteligem Fell sich eine Menschen- oder gar Götterseele verbarg.


Er konnte die Gedanken der Menschen verstehen und hatte Heilkräfte.


Wer vom Bär träumt oder eine starke Bärenbegegnung hat, der wird kräuterheilkundig und ist zum Heilen mit Pflanzen berufen. Und der Bärenträumer ist der mächtigste unter den Medizinleuten, so die nordamerikanischen Indianer.

Die Germanen nannten ihre wirksamsten und besten Heilpflanzen "Bärenkräuter" und schickten ihre Jugendlichen in den Wald, damit sie als "Bärenhäuter" ihr wahres Wesen erfahren.
Wolf-Dieter Storl, Kulturanthropologe und Ethnobotaniker, lebte selbst viele Jahre in Bärenbiotopen in den Rocky Mountains und hatte häufige - gelegentlich dramatische - Begegnungen mit Meister Petz.

In diesem Buch zeichnet er die Beziehung zwischen Mensch und Bär auf. Die Reise führt von den Bärenhöhlen der Neandertaler zu den Bärenkulten sibirischer Stämme der Gegenwart, vom Höhlenbär bis zum Teddybär und nicht zuletzt auch in die Bärenstadt Bern, wo der Autor selbst einige Jahre lebte. Wir erfahren von der Bärengöttin Artemis und dem Medizinbären der indianischen Schamanen und finden zahlreiche Bärenmärchen und -geschichten aus aller Welt.
Das Jahr 2005 wurde vom deutschen Naturschutzbund zum "Jahr des Bären" erklärt.

Autor/in:

Storl, Wolf Dieter Dr.

Wolf-Dieter Storl, geboren am 1.10.1942 in Sachsen, ist Kulturanthropologe und Ethnobotaniker. Als Elfjähriger wanderte er 1954 mit seinen Eltern nach Amerikan (Ohio) aus, wo er die meiste Zeit in der Waldwildnis verbrachte. Nach Grundschule und High School wollte er sich den Pflanzen widmen, schrieb sich als Botanikstudent an der Ohio State University ein, wechselte aber, vom Laborbetrieb angeödet, bald zur Völkerkunde (Anthropology). Nach dem Abschluss wurde er Assistent, dann Vollzeitdozent für Soziologie und Anthropologie an der Kent State University (Ohio). 1974 promovierte er als Fullbright Scholar zum Doktor der Ethnologie (magna cum laude) in Bern, Schweiz. Es folgten Lehrstellen am Institute for International Studies (Wien), am Rogue College (Oregon), am Seminaire pour la Formation de Socio-Therapeutes (Genf), als Gastdozent an der Universität Bern, als Visiting Scholar an der Benares Hindu University, als Lehrbeauftragter am Sheridan College (Wyoming). 
 
Es zog ihn immer wieder in ferne Länder, wo ihn besonders der Umgang der verschiedenen Kulturen mit der Natur interessierte. Die Reisen, sowie ethnographische und ethnobotanische Feldforschungen - in einer traditionellen Spiritistensiedlung in Ohio, in einer Camphill-Commune südlich von Genf, bei alteingesessenen Bauern im Emmental, bei Medizinmännern der Northern Cheyenne, bei Shiva Sadhus in Indien und Nepal - prägten sein Denken und fanden ihren Niederschlag in zahlreichen späteren Publikationen. Das erste deutschsprachige Buch, "Der Garten als Mikrokosmos" (als veränderte Neuauflage "Der Kosmos im Garten", AT-Verlag, 2001), eine "Blütenlese" seiner intensiven fünfjährigen Erfahrung als biodynamischer Gärtner, erschien 1984. 
 
Gärtnern, aber noch mehr die wilde, ursprüngliche Natur, die Wildpflanzen und Tiere, waren immer schon eine Quelle der Inspiration für ihn und formten seine Lebensphilosophie. Von den Cheyenne und anderen traditionellen Völkern in Asien und Afrika, sowie von den Überlieferungen und Erzählungen europäischer Bauern und Kräuterkundigen, erfuhr er viel über das Wesen der Pflanzen, über ihre "spirituellen" Dimensionen. Pflanzen sind für ihn nicht nur botanische Gegenstände, sondern haben,durch ihre Wechselbeziehung mit den Menschen, auch eine kulturelle, sprachliche, heilkundliche und mythologische Identität. Die traditionelle Pflanzenheilkunde der indigenen europäischen Waldvölker, der Kelten, Germanen und Slawen sowie des frühchristlichen Mittelalters, sind gegenwärtig sein Hauptinteressensgebiete. Diese Forschungen machen den Inhalt des Großteils seiner Bücher aus. Später kommen dann noch eher autobiographische Bücher hinzu, etwa, "Ich bin ein Teil des Waldes" (Kosmos 2005). Seit 1988 lebt er mit seiner Familie im Allgäu, streift durch die Wälder, gärtnert, schreibt Bücher und bietet einige Seminare an.



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