Tarot für Einsteiger, m. Rider/Waite-Tarotkarten

Waite, Crowley und Marseiller Tarot

Von Bürger, Evelin; Fiebig, Johannes

Heyne, 2007, 224 S,. m. zahlr. SW-Abb., Beil.: 78 farb. illustr. Ktn., 19 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-453-70075-8

12,99 €

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Mit diesem Tarot-Set findet jeder einen unmittelbaren Einstieg in die faszinierende Welt des Kartendeutens. Mit vielen Insidertipps erläutern Deutschlands meistgelesene Tarot-Autoren alles, was man wissen muss, um selbst Tarot zu legen und zu verstehen.

Alle 78 Karten werden vorgestellt und in ihrer Bedeutung erklärt. Darüber hinaus bietet das Praxisbuch 16 spannende Legesysteme, einen praktischen Übungsteil mit Interpretationshilfen sowie eine Übersicht über die Beziehung der Karten zu Sternzeichen und Planeten.


"Jogging für die Seele" oder: Eine neue Ära des Tarot-Kartenlegens

Tarot ist ein altes Kartenspiel, das in der heutigen Zeit auf völlig neue Weise entdeckt wurde. Wenn man es noch gar nicht kennt, kann man sich am besten durch einen Vergleich mit der Traumdeutung eine Vorstellung davon machen, wie das Tarot-Kartenlegen funktioniert. Wir ziehen Karten und erhalten damit Bilder und Symbole, mit denen wir uns in ähnlicher Weise beschäftigen können wie mit den Bildern und Symbolen aus unseren Träumen.

Tarot ist ein Eigenname, das Wort selber lässt keine weiteren Deutungen zu. Manche sagen "der" Tarot, andere "das" Tarot, manche auch "Tarock". Jedes Mal ist das Gleiche gemeint, ein Päckchen mit 78 Karten, die in bestimmte Stationen und Motive gegliedert sind.

Die ersten Tarot-Karten entstanden in der Renaissance-Zeit. Zwischen 1430 und 1460 wurden sie in Mailand und Bologna für große Fürstenhäuser gemalt. Die Renaissance-Zeit war ein "Schmelztiegel", die Menschen wollten "raus aus dem finsteren Mittelalter", sie suchten nach neuen Wegen, für die sie unzählige antike Traditionen wiederbelebten und neu entdeckten. Dieser "Zeitgeist" der Renaissance spiegelt sich in der Motivwahl des Tarot wieder. Die 78 Karten "Die Welt" aus dem Visconti-Tarot, dem versammeln eine Fülle von typischen ältesten Tarot Motiven, Charakteren und Lebensstationen, und sie beziehen sich dabei auf viele Epochen der Kulturgeschichte, von der Renaissance zurück durchs Mittelalter bis zur griechischrömischen Antike und in die Zeit der frühen Ägypter und Babylonier.

Mit den Hippies fing es an

Mehrere Millionen Menschen in Europa und Amerika legen sich inzwischen auf diese neue Art die Karten, die sich von der altbekannten Wahrsagerei und anderen Formen der Orakeltechnik erheblich unterscheidet. Mit den Hippies fing es an. Die Hippie-Bewegung der 1960er Jahre stöberte manches auf und machte viel Neues in der westlichen Welt populär: zum Beispiel die Autoren Hermann Hesse und Carl Gustav Jung, den Zen-Buddhismus, das chinesische I-Ging - und nicht zuletzt die Tarot-Karten. Auf seiner LP "Desire" bildete Bob Dylan Anfang der 1970er Jahre die Karte "III-Die Herrscherin" aus dem Waite-Tarot ab. Dies ist nur ein Beispiel, wie seinerzeit Millionen Menschen mit den Tarot-Karten in Berührung kamen.

Die klassische Esoterik, so zum Beispiel Theosophen, Rosenkreuzer, Martinisten und Templer, hatte sich - vorwiegend im 19. Jahrhundert - in kleinen Zirkeln mancherorts mit der Symbolik des Tarot beschäftigt. Diese Traditionen leben noch in vielen Tarot-Büchern, die das Erbe der klassischen Esoterik auf die eine oder andere Weise aufbereiten. Und doch ist die heutige Popularität der Tarot-Karten nicht aus der klassischen Esoterik heraus zu verstehen. Sie ist ein Produkt des späten 20. Jahrhunderts. Nie zuvor haben sich so viele Menschen die Tarot-Karten gelegt. Und nie zuvor geschah dies auf die heutige selbständige, kreative Art der Deutung, die am Bild, an der Person des Betrachters und an der jeweils aktuellen Situation orientiert ist.

Liebe, Tod und Teufel

Tarot ist eine "Magie des Augen-Blicks". Es lebt von der Begegnung mit dem "Zufall", insofern spielt der Augenblick als Zeitmoment eine große Rolle. Der Sache nach geht es um die persönliche Wahrnehmung, um Sichtweisen und Betroffenheiten, und auch das ist mit dem Augen-Blick, mit dem Schauen und Erkennen, gemeint.

Der Zauber des Tarot speist sich aus drei wesentlichen Quellen:(1) die Begegnung mit kulturellen und persönlichen Leitbildern; (2) die Arbeit mit dem "Zufall"; (3) die deutliche Erfahrung (Evidenz) der eigenen Sichtweise.

 

Autor/in:

Evelin Bürger und Johannes Fiebig zählen weltweit zu den erfolgreichsten Tarot-Autoren. Sie leben mit ihren beiden Kindern in Klein Königsförde bei Kiel und leiten dort den Königsfurt-Verlag.



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