Ich rauche doch nur Joints!

Was Erwachsene über Drogen wissen sollten (und Jugendliche ihnen nie erzählen würden)

Von Rhan, Lina

Kösel, 2009. 156 S. 21,5 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-466-30785-2

14,95 €

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Mitarbeiter: Rhan, Ulla 

Was Sie über Drogen wissen müssen - und was Jugendlichen Ihnen nie erzählen würden
Die wenigsten Erwachsenen haben eine Ahnung, mit welchen Drogen Jugendliche heute in Kontakt sind und wie man sinnvoll reagiert, wenn der Verdacht auf Drogenkonsum aufkommt. Lina und Ulla Rhan kennen die Hilflosigkeit der Erwachsenen ebenso wie die Realität der Jugendlichen. Hier reden sie Klartext. Sie wollen alle unterstützen, die sich mit dem Thema Sucht und Drogen überfordert fühlen.


Ulla und Lina. Ein Team. Aber nicht nur das. Wir sind Mutter und Tochter. Vor ein paar Jahren haben wir uns schon einmal zusammengesetzt, um unsere Geschichte aufzuschreiben - die Geschichte von Lina und ihrer Entscheidung, in die Partyszene abzutauchen und jede Menge Drogen zu konsumieren; und die Geschichte der Höhen und Tiefen, durch die wir als Familie dabei gegangen sind. Lieber high als stinknormal? heißt das Buch, das damals entstanden ist. Es ist ein Buch für Jugendliche. Seit es erschienen ist, sind wir weit herumgekommen und haben an vielen, vielen Schulen, in Drogenberatungsstellen, Stadtbüchereien, Gemeindesälen und Stadthallen landauf, landab Vorträge gehalten. Und immer wieder sind Eltern und Lehrer auf uns zugekommen und haben gefragt, warum wir nicht ein zweites Buch schreiben. Ein Buch für sie als Erwachsene. Eines für die, die tagtäglich mit Jugendlichen zu tun haben und sich von dem ganzen Thema Sucht und Drogen überfordert fühlen. Und so haben wir uns ein zweites Mal zusammengesetzt. Das Ergebnis ist das Buch, das Sie hier in Händen halten. Schon bei Lieber high als stinknormal? waren Interviews die Basis unserer Zusammenarbeit. Lina war damals in einer (relativ) cleanen Phase, aber es wäre kaum für sie möglich gewesen, ihre Erlebnisse und Erfahrungen selbst aufzuschreiben. Und so verbrachten wir damals viele Stunden in einem Frankfurter Cafe und zeichneten auf Tonband auf, was Lina erzählte. Ich, Ulla, hörte damals nur zu. (Was sich sehr viel leichter anhört, als es in Wirklichkeit war.) Und wenn ich alles aufgeschrieben hatte, gingen wir regelrecht in den Clinch miteinander. / "Das habe ich so nicht gesagt! Du hast mal wieder gar nix gepeilt!" Bei unserer ersten Sitzung war Lina völlig aus dem Häuschen, bis sie begriff, dass man an Texten so lange feilen kann, bis sie genau / so dastehen, wie man es will. Danach verstanden wir uns. In dieser Phase wurden wir zum Team. / Im Prinzip sind wir unserer Arbeitsweise auch bei diesem Buch treu geblieben, nur ist es diesmal nicht Lina, die ihre Geschichte erzählt, auch wenn das Persönliche hier ebenfalls einen wichtigen Stellenwert für uns hat. Diesmal wollten wir über den Tellerrand unseres eigenen Erlebens hinausschauen und eine möglichst breit gefächerte Palette anderer Erfahrungen mit einbeziehen. Und so haben wir uns beide mit einem Aufzeichnungsgerät auf Tour begeben und unzähligen Leuten zugehört, die hautnah mit dem Thema Drogen und Sucht zu tun haben. Da wir beide Seiten hören wollten, ging Lina zu den Jugendlichen und ich zu den Erwachsenen. / Ich, das heißt in diesem Buch: Ulla. Denn zum einen wenden wir uns diesmal an Erwachsene, sodass der Schwerpunkt in den autobiographischen Schilderungen auf meiner Perspektive - sprich: der Eltern-Sicht - liegt. Und zum anderen bin ich diejenige, die die von uns beiden zusammengetragenen Materialien in Texte umgesetzt hat. Dennoch haben wir auch diesmal so lange gemeinsam an jedem einzelnen Satz gefeilt, bis wir uns beide mit dem Ergebnis identifizieren konnten. / Eines sei klargestellt: Auch wenn Interviews und autobiographische Schilderungen einen wichtigen Teil in unserem Buch einnehmen, ist dies hier keine weinerliche Betroffenheitsgeschichte nach dem Motto "Mutter rettet Tochter aus dem Drogensumpf". Wenn einer den Drogenkonsumenten retten kann, dann er selbst und niemand sonst. So hat Lina trotz unserer intensiven Begegnung durch die Arbeit an unserem ersten Buch noch Jahre gebraucht, um aus eigenem Willen und aus eigener Kraft den Absprung aus dem Drogenkonsum wirklich zu schaffen. Nur für sich selbst ist sie clean geworden, nicht für mich. Und nur deswegen hat ihr Ausstieg jetzt Bestand. / Den persönlichen Bezug halten wir aber dennoch für bedeutsam, weil er uns den Einstieg in eine möglichst praxisnahe, informative Darstellung des Themas Sucht und Drogen ermöglicht. Erwachsene, die mit Jugendlichen zu tun haben, müssen immer ein Ohr an der Schiene der Zeit haben. Sie

Lina Rhan, geb. 1981, probierte mit 13 Jahren erstmals Drogen aus, erst Nikotin und Cannabis, später die ganze Palette der Partydrogen und Kokain. Sie fliegt von der Schule, haut von zu Hause ab, kommt in ein geschlossenes Heim, flieht Nach Jahren des Kampfes gegen die Sucht schafft sie aus eigenem Willen den Absprung und ist heute clean.



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