Die Lehre von den Tonbeziehungen

Von Vogel, Martin

Orpheus-Verlag, 480 S.

ISBN: 978-3-922626-09-1

41,00 €

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Tonsystem, der musikalisch verwendete Tonvorrat einer Kultur oder Epoche, der nach bestimmten Prinzipien (Intervallaufbau, Melodiestruktur, akustische Stimmung) geordnet ist. Grundlage jedes Tonsystem ist die Tonleiter, die als begrenzte Gebrauchsleiter aus der Materialtonleiter (dem Gesamtbestand von Tönen) ausgewählt wird. Das antike Tonsystem beruhte auf Viertonfolgen (Tetrachord), nach deren innerer Struktur das Tongeschlecht als Diatonik, Chromatik und Enharmonik bestimmt wurde; zwei Tetrachorde bilden eine Tonleiter (Oktavgattung). Das mittelalterliche Tonsystem übernahm die griechische Oktavgattungen und (mit abweichender Zuordnung) deren Namen (Kirchentonarten); die antiken Tetrachorde wurden durch das Denken in Hexachorden (Sechstonfolgen) erweitert. In der Dur-Moll-Tonalität des 17.-19. Jahrhunderts bilden die 12 Halbtöne der chromatischen Skala den verfügbaren Tonbestand. Andere Oktaveinteilungen zeigen z. B. das indonesische Tonsystem, das von fünf- (Slendro) und siebenstufigen (Pelog) Leitern ausgeht, oder die Ganztonleiter, die die Oktave in sechs Ganztöne teilt. Gegenüber dem fünftönigen Tonsystem der halbtonlosen Pentatonik schreitet die siebenstufige diatonische Skala in Ganz- und Halbtönen fort. Für die Ausbreitung des dur-moll-tonalen Tonsystems war die Verwendung der gleichschwebenden Temperatur etwa seit 1700 von großer Bedeutung. Akustisch reinere Teilungen konnten sich nicht durchsetzen.



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