IFSG leicht gemacht

Das Märchen von der Ansteckung. Infektionskrankheiten nach dem IFSG leichter lernen in Geschichtenform

Von Fröhling, Georgia

Libellen-Verlag, 2015, 144 Seiten mit 11 Illustrationen, 15x21cm, kartoniert

ISBN: 978-3-934982-22-2

16,00 €

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In diesem Buch habe ich die meldepflichtigen Krankheiten des Infektionsschutzgesetzes, kurz IfSG, als Geschichten, Märchen und Gedichte dargestellt.

So lassen sie sich leichter lernen, da die rechte, spielerische Gehirnhälfte zusammen mit der analytischen, linken Gehirnhälfte nicht nur die harten Fakten abspeichert, sondern auch Bilder, Reime und Märchen. Dadurch wird das Wissen im gesamten Hirn verankert und bleibt für Prüfung und Praxis in Erinnerung.

Eine Lernhilfe nicht nur für angehende Heilpraktiker.
§09§Hantavirus - Maus und Maus gesellt sich gern

Riq - eigentliche Enrique - und Wiebke hatten viel zu tun. Schon in drei Wochen sollte die Wohnung geräumt und ihre gesamte Habe in dem gemütlichen Häuschen am Stadtrand sein. Sie waren fleißig gewesen, hatten getragen und entrümpelt, verkauft und verschenkt, und waren hochzufrieden mit sich und der Welt, bis Riq anmerkte, dass da ja noch der Speicher sei. Oh je, der Speicher! Er war schon voll gewesen, als sie in die große Dachgeschosswohnung in Bilk eingezogen waren. Sie fanden kistenweise Kacheln - der Vorgänger war Klempner gewesen - und haufenweise alte Kartons, und auch einen Karton mit mazedonischem Qualitätswein, der schon elf Jahre abgelaufen gewesen war, als sie einzogen.

Wiebke, praktisch wie immer, krempelte die Ärmel hoch. "Ok, mein Liebster, dann müssen wir eben den Speicher auch noch aufräumen." Sie schafften noch einmal eine gefühlte Wohnungsladung voller Dinge fort, die niemand mehr benötigte: Eine Hantelbank ohne Hanteln, einen alten Kleiderschrank, vier Hasenkäfige, deren Bewohner schon seit längerem unter der Erde weilten, Kartons, Altkleidersäcke und vieles mehr. Als Wiebke schwungvoll einen alten Eimer aus einer dunklen Ecke zog, erschrak sie. Darin lag eine tote Maus, die so flach war, dass sie auch als Aufkleber hätte durchgehen können. "Iiih", rief sie und warf die Maus aus dem Dachfenster, und Riq antwortete lakonisch: "Wo eine Maus ist, da sind auch zehn." "Ist wohl wieder ein Sprichwort deiner mexikanischen Großmutter, wie?", lachte Wiebke und nahm sich einen Besen. Sie fegte und fegte, und zwei Tage vor dem Umzugstermin war tatsächlich auch der Speicher leer und besenrein.

Kaum waren sie umgezogen, sie saßen noch zwischen den Kartons, köpfte Enrique eine Flasche Sekt, um auf ihr erstes eigenes Häuschen anzustoßen, doch Wiebke war gar nicht nach feiern zumute. "Mir ist kalt und übel", sagte sie missmutig, "und Bauchschmerzen habe ich auch." Wie zur Untermauerung ihres Kommentars erbrach sie sich in den Eimer, der Wochen zuvor die Mäuseleiche enthalten hatte. Zuerst freute sich Riq still, weil er dachte, sie sei schwanger, aber schon drei Tage später hatte Wiebke so starke Nierenschmerzen, dass sie nicht mehr wusste, ob sie liegen oder sitzen, lachen oder weinen sollte. Er fuhr sie zum Arzt, der zum Glück in der Peripherie angesiedelt war und ein wenig Zeit hatte. Die Anamnese führte nach einigem Hin und Her zu dem mäuseverseuchten Speicher. "Oje", rief der Arzt, "das ist eine Infektion mit dem Hantavirus." "Und nun?", meinte Wiebke und hielt sich an Riq fest, weil ihr schwindelig war.

"Und nun legen Sie sich ins Bett und trinken viel. Wenn die Nierenschmerzen schlimmer werden, müssen Sie ins Krankenhaus."

Das war zum Glück nicht erforderlich, und Wiebke war schon zwei Wochen später wieder einigermaßen fit. Dem fiesen alten Vermieter sagten sie nichts von dem mäusekotverseuchten Speicher. Er wollte die Kaution nicht herausrücken, und das glückliche Pärchen hoffte inständig, dass ihm der Speicher nicht sauber genug war und er beherzt zum Besen griff.

Autor/in:

Fröhling, Georgia
Jahrgang 1969, arbeitet seit 2002 als Heilpraktikerin in ihrer eigenen Praxis in Düsseldorf.
 
Therapeutisch hat sie sich auf bioidentische Hormontherapie und klassische Homöopathie spezialisiert, doch ihre heimliche Leidenschaft sind Schriftstellerei, Malerei und Musik. Wenn sie keine Romane schreibt, singt sie in ihrer Jazzband fourbars oder malt große Acrylbilder. 
 
Dementsprechend führte ihr beruflicher Werdegang sie zunächst an die Universität, wo sie Sprachen studierte. Das war allerdings eher langweilig, und so sang sie lieber anderthalb Jahre halbprofessionell in einer Popband. Auf besonderen Wunsch ihrer Eltern lernte sie dann etwas Anständiges und wurde Patentanwaltsfachgehilfin. Sie hielt das immerhin fast elf Jahre aus, stellte aber schon nach einigen wenigen Jahren fest, dass sie nicht für die Bürotätigkeit geschaffen war.
 
Als sie vom Berufsbild der Heilpraktikerin hörte, schrieb sie sich nach kurzer Recherche in einer Heilpraktikerschule ein und bestand zweieinhalb Jahre später auf Anhieb die Prüfung. Zwei Wochen nach bestandener Prüfung eröffnete sie ihre erste Teilzeitpraxis, und nach vier Jahren kündigte sie ihren letzten Bürojob und arbeitete Vollzeit in ihrer eigenen Praxis.
 
Schon seit ihrer Kindheit schreibt Georgia Fröhling Geschichten, und sie hat so manchen Lehrer mit ihrer überbordenden Phantasie in den Wahnsinn getrieben. 2013 ist ihr erster Roman erschienen, und es sollen definitiv noch viele weitere Romane folgen.
 
 



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