Hafis

Nachdichtungen

Von Bethge, Hans

Yin Yang Media Verlag, 3. Aufl. Nachdr. 2004. 127, XI S. m. 6 Abb. 19 cm, Kartoniert

ISBN: 978-3-935727-03-7

12,50 €

Diesen Artikel liefern wir innerhalb Deutschlands versandkostenfrei. Preis incl. MwSt.

Zum Wunschzettel hinzufügen


Mitarbeiter: Die Lieder und Gesänge des Hafis

Aus dem "Diwan" des Hafis sammelte Hans Bethge die schönsten Perlen. In ihrer Verherrlichung der Liebe, die Allah und die Geliebte und die ganze Natur umschließt, in den Spottversen gegen die Buchstabenfrommen spiegeln die Verse den tiefen und freien Geist des großen persischen Dichters wider, der sich mit feiner Ironie gegen alle Anfeindungen behauptete. Hafis ist bis heute der Lieblingsdichter des persischen Volkes und wird weit über die Grenzen des Iran und Orients geliebt und verehrt. Die liebestrunkenen Verse des Hafis inspirierten Goethe zu seinem "Westöstlichen Divan". Die Nachdichtungen Hans Bethges wurden u.a. von Karol Szymanowski und Viktor Ullmann vertont.

"DIE HIMMELSBOGEN
Ich kniete nieder zum Gebet und wandte
Den Blick zum Himmel: doch ich sah nur immer
Die Brauen deiner Augen, - stets nur sie.

Die Schönheit dieser kleinen Himmelsbogen
Nahm völlig mir die Aussicht auf den großen
Azurenen Himmelsbogen Allahs. Lächelnd,

Ganz außerstande, meinen Geist zu sammeln,
Erhob ich mich und ließ das Beten sein.

DER VERLIEBTE ZECHER

Es lehrt die Nachtigall zur Rosenzeit
Weisheit der Liebe mit gar süßem Schalle, -
Und Hafis lauscht beseligt ihrem Flöten.

Er schreibt in Versen nieder seine Meinung -
Und sie ist: Wein in blühendem Rosengarten
Und dazu eine Freundin lachenden Munds!

O Wein und Liebe! Herrlichste der Güter, -
Was wäre diese Erde ohne eure
Entzückung! Eine Wüste voller Qual!

Ich flehe auf zum Himmel: Allah, nimmer
Erlöse mich aus diesem süßen Banden,
Die sie die Sünde nennen: Wein und Liebe!

KOSTBARKEITEN

Das sind die Kostbarkeiten dieser Erde:

Ein Saitenspiel, ein Becher Wein, ein Tanz
Schlankbeiniger Mädchen, einer Liebsten Gunst
Und dann ein Schweigen - ja, ein tiefes Schweigen.

DAS SCHÖNSTE

Du fragst mich, wo mein Glauben ist? Versunken.
Und meine Tugend? Ganz und gar vertrunken.
Das Schönste aber ist mir treu geblieben:
Betrunken sein und lieben, lieben, lieben..."

Hans Bethge, geboren 1876 in Dessau/Anhalt, studierte moderne Sprachen. Seit dem zweiundzwanzigsten Lebensjahr Veröffentlichungen (Gedichte, Lyrik). Es folgten Reisetagebücher, Essays und dramatische Werke. Als freischaffender Schriftsteller und Redakteur lebt er in Berlin und war u. a. auch mit den Mitgliedern des Worpsweder Kreises und Wilhelm Lehmbruck (der ihn mehrfach porträtierte), befreundet. Reisen in Europa, ein Arbeitsaufenthalt in Spanien und eine Reise nach Ägypten bildeten den Hintergrund für seinen weiten Blick in den Orient. "Deutschland ist mein Vaterland, Europa ist mein Gartenreich, die Welt ist meine Wiese." Die letzten Jahre seines Lebens (er verstarb 1946) verbrachte Bethge in Kirchheim unter Teck bei Stuttgart, wo er begraben ist. Im Max-Eyth-Haus gibt es eine Gedenkstätte. Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach pflegt seinen Nachlass.

Hafis (d. h. Bewahrer: der Ehrenname für diejenigen, die den Koran auswendig beherrschen), lebte von 1326 bis 1390 in Schiras. Er gilt als der größte Dichter Persiens. In seinen Liedern und Gedichten verherrlichte er nicht nur Allah und den Koran, er besang in den feurigsten Tönen die Schönheit der Natur, die Liebe zu Frauen und Knaben, zu Wein, Schenken, Gesang und Tanz. Goethe nennt ihn den "heiligen Hafis". Ein Heiliger, der das Leben in seiner ganzen Fülle und Sinnlichkeit liebte und genauso sinnlich in seinen Gedichten pries.



Es liegen noch keine Bewertungen vor.
Schreiben Sie die erste!

Kunden die dieses Produkt gekauft haben, haben auch folgende Produkte gekauft