Geldmacher

Das geheimste Gewerbe der Welt

Von Bender, Klaus W.

Wiley-VCH, 3. Aufl. 2008. 327 S., Kartoniert

ISBN: 978-3-527-50383-4

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Alles am Banknotendruck ist streng geheim. Maschinen und Materialien sind geheim, die Mitarbeiter sind zum Schweigen verpflichtet. Das hat mit den Anforderungen der Produkte zu tun: Geldscheine, Pässe, Wertpapiere. Aber die Geheimiskrämerei hat einen zweiten Grund: Man möchte sich in dieser Branche nicht in die Karten schauen lassen. Der Autor hat aber genau das getan.

Es gibt auf der Welt kein zweites Industrieprodukt, das jeder Mensch so häufig in der Hand hält wie die Banknote. Aber es gibt auch kaum einen anderen Wirtschaftszweig, der sich derart hermetisch gegen die Blicke der Öffentlichkeit abschirmt, von Geheimnissen umgeben ist, wie der Druck der Banknoten.Die Herstellung des Sicherheitspapiers und der Banknotendruck bilden den Kern dieser Hochsicherheitsbranche. Unter den Begriff "Sicherheitsdruck" fällt noch sehr viel mehr: Schecks, Wertpapiere, Pässe, Personalausweise, Lotterielose, Eintrittskarten für Großveranstaltungen, Flugtickets - und seit einigen Jahren sogar die mit Magnetstreifen oder Chip ausgerüsteten Plastikkarten für Zugangskontrollen sowie die Karten der Krankenversicherungen.

Alles an dieser Branche ist streng vertraulich. Die hier verwendeten Druckmaschinen und das Papier dürfen nirgends sonst eingesetzt werden. Neben dem sachlich gebotenen Sicherheitsbedürfnis gibt es noch einen weiteren Grund für die Geheimniskrämerei der Branche: Die Hersteller, staatliche wie private, möchten sich nicht in die Karten schauen lassen.Genau dies aber hat Klaus Bender getan. In seinem spannenden Buch weiht er seine Leser in einige Geheimnisse der Zunft ein. Denn die Öffentlichkeit hat ein Recht auf eine gewisse Transparenz: Schließlich geht es in diesem Gewerbe immer auch um die Verwendung von Steuergeldern.

"Fünf Jahre hat Klaus Bender benötigt, bis er aus zahllosen Hintergrundgesprächen und lückenhaften Veröffentlichungen das Bild einer der verschwiegensten Branchen überhaupt gezeichnet hat. Es hat sich gelohnt: "Die Geldmacher" treten in seinem Buch erstmals aus dem dunklen Hintergrund. Bender deckt auf, wie die Branche der Währungsdrucker entstand, wie sie heute funktioniert und welche Unternehmen die lukrativen Staatsaufträge abschöpfen. Er malt das Bild einer fast geheimbündlerischen Szene, in der jeder jeden kennt, und man sich gegenseitig Aufträge abjagt, indem man Kunden perfekte Fälschungen der Banknoten präsentiert, für die Konkurrenten verantwortlich sind... Die Branche ließ Bender übrigens nicht gern hinter die Kulissen schauen. Das Buch eines Vorgängers, der 1984 Ähnliches versucht hatte, ist heute kaum noch zu bekommen: Der italienische Gelddrucker Gualtiero Giori kaufte fast die gesamte Auflage auf, um dessen Verbreitung zu verhindern. Bleibt zu hoffen, dass Bender nicht Gleiches widerfährt. Dem Publikum entginge ansonsten ein höchst lesenswertes Sachbuch." (Handelsblatt)

"Benders Branchenbericht ist eine Reihung zum Teil haarsträubender Geschichten über Preisabsprachen, Pleiten, Pech und Pannen. Er beschreibt, wie in einem sehr engen Markt wenige mächtige Konzerne sich gegenseitig Aufträge abluchsen... Die Informationen sind brisant - einige Passagen böten Stoff für einen Kriminalroman... Der Leser lernt viel über die Kulturgeschichte des Geldes, über die Besonderheiten des Gelddrucks und über die Gepflogenheiten einer ausgesprochen merkwürdigen Industrie. Lesenswert." (Wirtschaftswoche)

"In der Geldscheinbranche ist eben vieles ungewöhnlich, wie Klaus W. Bender anschaulich darstellt. Mit Ausnahme der Rüstungsindustrie ist kaum ein anderer Wirtschaftszweig derart politisiert und zugleich so hermetisch abgeschottet wie das Gewerbe mit der Lizenz zum Gelddrucken. Das sollte auch so bleiben, befand die sicherheitsversessene Branche und versuchte das Buch zu verhindern oder von Anfang an keine Auskünfte zu geben. Ganz nach dem Motto: Schweigen ist Geld. Der langjährige "FAZ"-Korrespondent Bender, der im Jahr 2000 den Fehldruck von 300 Millionen 100-Euro-Noten aufdeckte, schaffte es dennoch, dem "geheimsten Gewerbe der Welt" einige Geheimnisse zu entlocken. So werden technische Hintergründe ebenso anschaulich dargestellt wie das komplizierte Geflecht der wichtigsten Spieler: Zentralbanken, Staatsdruckereien, Privatdrucker... Fünf Jahre lang hat Bender recherchiert. Herausgekommen ist ein spannender, fundierter Report über die Welt der Geldmacher. Die zahlreichen Belege verleihen dem Buch hohe Glaubwürdigkeit." (managermagazin)



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