Gefährdete Braut und schöne Witwe

Hebräische Judit-Geschichten

Von Börner-Klein, Dagmar

Marixverlag, 2007. 500 S., Gebunden

ISBN: 978-3-86539-150-6

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Wie ein Mann nicht nur seinen Verstand, sondern auch seinen Kopf verliert. - Die Geschichte von Judit, die ihr Volk vor einem aussichtslosen Krieg rettet, indem sie den schlafenden Feldherrn enthauptet, wird in der griechischen und lateinischen Bibel überliefert, nicht aber in der hebräischen Bibel. In Hebräisch sind kurze und lange Judit-Geschichten zu finden, die aber alle aus nachbiblischer Zeit stammen. Die kurzen Judit-Geschichten erzählen entweder von einer schönen und reichen Witwe oder von einer Braut, die durch das ius primae noctis, das Recht des Landesherren, die erste Nacht mit einer Braut zu verbringen, gefährdet ist.
Die Erzählungen über die Braut, die sich gegen ihr Schicksal auflehnt und erreicht, dass der Landesherr getötet wird, bevor er sich ihr nähern kann, weisen auf eine Verbindung mit dem Chanukka-Fest als Fest der Frauen. Der Talmud (Schab 23a) hält fest: Frauen sind zum Chanukka-Licht verpflichtet, da auch sie in dieses Wunder eingeschlossen sind. Um welches Wunder es sich handelt, wird nicht im Talmud, wohl aber in den hebräischen Judit-Geschichten auf je unterschiedliche Weise beschrieben.

Dagmar Börner-Klein ist Professorin am Institut für Jüdische Studien an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf. Sie studierte Philosophie, Theologie, Erziehungswissenschaft und Judaistik in Köln und Wien. Ihr Lehr- und Forschungsschwerpunkt ist die hebräische Literatur in der Antike und im Mittelalter.



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