Demokratie gegen den Staat

Marx und das machiavellische Moment

Von Abensour, Miguel

Suhrkamp, 2012. 268 S. 20,5 cm, Gebunden

ISBN: 978-3-518-58574-0

24,95 €

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Aus d. Franz. v. Andrea Hemminger

Von Stuttgart und Madrid bis Kairo und Tel Aviv befinden sich die Menschen auf den Straßen, um ihre Rechte einzuklagen und für ihre Anliegen bei den Herrschenden Gehör zu finden. Nicht nur arabische Despoten, sondern auch repräsentative Demokratien scheinen sich mit dieser Demokratie von der Straße schwer zu tun. Vielleicht ist es daher an der Zeit, die Demokratie neu zu denken?

Miguel Abensour unternimmt in seinem faszinierenden Buch einen solch anspruchsvollen Versuch. Überraschenderweise nimmt er für diesen Versuch seinen Ausgang bei Marx, der bislang nicht als bedeutender Demokratietheoretiker bekannt war. Abensour gelingt es jedoch in souveräner Manier, in den Texten des frühen Marx eine Theorie der "wahren Demokratie" freizulegen. In dieser fällt die Demokratie nicht mit dem Staat zusammen. Vielmehr entsteht sie aus dem Volk heraus, das eine öffentliche Sphäre für Konflikte schafft, die sich dann den staatlichen Apparaten und den in ihnen repräsentierten Machtverhältnissen entgegenstellt. Es ist eine solche "Demokratie gegen den Staat", die sich heute an vielen Orten der Welt Bahn bricht. Mit Abensour lernen wir, sie zu denken.

"Abensours Text hilft, die Fixierung auf den Staat als Reforminstrument oder Unterdrückungsapparat aufzugeben und das demokratische Potenzial einer Politik der Straßen und Plätze zu begreifen. Zugleich verpasst der libertäre Philosoph all jenen einen Dämpfer, die von einer utopischen a-politischen Gemeinschaft träumen." Steffen Vogel, tageszeitung



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