Christus als Gewand anziehen

Eschatologische Antworten für kleine Propheten auf Jesu Spuren

Von Rouette, Hans-Karl

Shaker Media, o.J., 214 S., Geb.

ISBN: 978-3-86858-530-8

29,90 €

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In einer Welt voller Veränderung, mit vielen Fragezeichen und geprägt von stillen Sehnsüchten sucht der Christ als verunsicherter Nachfolger Jesu Christi nach Halt. Der Aufhänger, quasi der "Kleiderbügel", das Korsett für seine neue Haltung ist in Form einer eigenartigen, didaktischen Methode die theologische Interpretation von textiltechnologischen und bekleidungs-technischen Begriffen in der Bibel. Christus als Gewand anzuziehen, empfiehlt der Zeltmacher und Urtheologe Paulus; er spielt damit auf die Symbolik des Taufkleides an, was seine Gewandmetapher vertieft. Mit der Taufe werden wir Christen von Gott als kleine Propheten, Priester und Könige eingekleidet, um als Eintrittstelle Gottes in die Welt am Kommen seines Reiches mitzuwirken. Dazu befähigt uns Jesu Erlösungswerk, sodass wir gelassen schon aktive Distanz üben dürfen, aber noch nicht vollendet sind. Eschatologie definiert sich als Hoffnung nicht nur für das bleibende Leben nach Tod und Auferstehung, sondern bereits jetzt auf Erden als Stetserwartung im Alltag des Christen.
Um den eigenen Glauben neu auszurichten, ist eine Pilgerfahrt in die Heimat des Juden Jesus, nach Israel, ziemliche Inspiration, diese reale Reise mit einer virtuellen Seelenwanderung vom äußeren Ego zum innersten "Selbst" des Meister Eckart vorzubereiten. Dabei hilft das "Zwiebelschalenprinzip", Ballast abzuwerfen und von der Pilgerreise mit neuem Selbstbewusstsein als Christ nach Hause zurückzukehren. Gerade die Auseinandersetzung mit den Wurzeln des Christentums, mit Judentum im Alten Testament und mit Jesu Erneuerungsbestreben des zentralen Liebesgebotes in der Bergpredigt des Neuen Testaments hilft, die Entwicklung der Christologie der Kirche besser zu verstehen und ein Leben nach eher urchristlichem Vorbild anzustreben.

Konkrete pastorale Ansätze, wie das Gewand Christi eine "angemessene Passform" für Christender Moderne haben könnte, werden aus Sicht diakonaler, missionarischer Gemeinde aufgezeigt. Vertiefte Hoffnung auf Jesu Geist-Wirkung hilft über die Ent-Täuschung hinweg, dass Jesu historische Spuren in Israel ziemlich verwischt sind; dafür gewinnt der Israel-Reisende aber mit Hilfe moderner Exegeten-Arbeit, die zitiert wird, eine Annäherung an wahres Christentum, wozu der mündige Christ in diesem Buch animiert werden soll.

Hans-Karl Rouette wurde nach seinem Theologiestudium im Fernkurs der Domschule Würzburg 1984 von Bischof Klaus Hemmerle im Dom zu Aachen zum Diakon geweiht. Als Professor für Textilchemie und Ökologie bewegt sich der ursprünglich als Chemiker promovierte Autor in diesem Buch auf der Schnittstelle von Natur- und Geisteswissenschaften und versucht, dem Leser das Wesen der Hoffnungstheologie, genannt Eschatologie, anhand von anschaulichen Textilmetaphern der Bibel und durch Annäherungsversuche an den historischen Juden Jesus nahezubringen.



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