Augstein

Von Schröder, Dieter

Siedler, 2004, 318 S. m. Abb., pb.

ISBN: 978-3-88680-782-6

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Rudolf Augstein war eine der ganz großen Figuren in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Dieter Schröder erzählt nach intensiven Recherchen das Leben dieses Ausnahmejournalisten. Gleichzeitig schildert er den kometenhaften Aufstieg von Augsteins Lebenswerk, des Spiegels, mit dem dieser ein einflussreiches politisches Enthüllungsmagazin geschaffen hat.

»So ein Mann ist mir noch nie begegnet. Es war mir, als ob ich Verwandtschaft spüre - und dann der Abgrund.« Der Philosoph Karl Jaspers war nicht der Einzige, der so nach der Begegnung mit Rudolf Augstein empfand. Der SPIEGEL-Herausgeber war ein Mann der Gegensätze und Widersprüche. Er war ein Rast- und Ruheloser, ein Mensch, der zum Erstaunen derer, die mit ihm zu tun hatten, vieles scheinbar Unvereinbare gleichzeitig sein konnte. Er gab sich als Moralist, legte seinen Moralkodex aber unabhängig von bürgerlichen oder christlichen Wertvorstellungen selber fest. Er ließ sich nach der SPIEGEL-Affäre als Retter der Demokratie feiern, lehnte in seinem Unternehmen aber Mitbestimmung ab. Er galt als Linker und blieb im Grunde seines Herzens doch ein liberaler Deutschnationaler.

Dieter Schröder erzählt nach intensiven Recherchen aus Nähe und Distanz das Leben dieses Ausnahmejournalisten und zugleich den kometenhaften Aufstieg seines Lebenswerks, des SPIEGEL. Mit dem politischen Enthüllungsmagazin schuf Rudolf Augstein eine nationale Institution, an der schließlich niemand vorbeikam: An der SPIEGEL-Affäre 1962 zerbrachen nicht der vorübergehend verhaftete Rudolf Augstein, sondern Adenauers Regierung und die Hoffnung des damaligen Verteidigungsministers Franz Josef Strauß auf das Bundeskanzleramt.

»Ich hatte nie Schwierigkeiten, gegen etwas zu sein, ich hatte mehr Schwierigkeiten, für etwas zu sein«, sagte Augstein am Ende seines Lebens. Er blieb der Geist, der stets verneint, dessen Scharfsinn jedoch Politik und Gesellschaft zur Wahrheitssuche antrieb. Darin lagen sein Genie und sein journalistischer Rang.



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