Rezension zu: "Raus aus den alten Schuhen! Hörbuch 6 CDs"
von V. C.
Datum hinzugefügt: Montag, 06. September 2010
Lieber Robert,
in meinem Leben hatte ich eine Menge gute Lehrer und Lehrerinnen. Mutter und Vater, Mädchen und später Frauen, einen hervorragenden Freund, der mir die Macht des Wortes "Ja" mit auf den Weg gegeben hat, meine langjährige Partnerin, auch Osho half mir wie ein liebender Bruder, und zuletzt entdeckte ich die Botschaften der Natur selbst. Wenn die Stille zu mir spricht, oder Pflanzen, oder der Wind.
Als Künstler bin ich ohnehin reich beschenkt, und so frei, wie man als Mensch wohl sein kann...bis auf dieses seltsame Phänomen... Dass ein Gefühl mich immer darauf stieß, dass mein Leben nur fast rund läuft. Dann kam Deine wunderbare CD "Raus aus den alten Schuhen".
Und es ist mir ein echtes Bedürfnis Dir dazu etwas zu schreiben: Der eigentliche Gehalt dieser CD ist weniger, wie wahr oder richtig das ist was Du sagst. Der wesentliche Punkt ist mir, dass das was ich höre mich erinnert. Wann immer ich die CD höre, höre ich mich selbst.
Da sind Gedanken und Gefühle, die verschüttet wurden, oder die ich in die hintersten Kammern meines Seins verbannt hatte.
Weil mich ständiger Widerstand zermürbt hatte...Weil ich mich "zu allein" gefühlt hatte, mit meinen Ideen...
Nun sind da Erinnerungen, die mir Mut machen. Z.B. Dein immens wichtiger Satz über die "konstruktive Kritik". Ich habe vor einiger Zeit aufgehört meine Ideen dazu auszusprechen, weil buchstäblich ALLE fest daran glauben, man müsse "kritisieren". Wenn ich sagte, es mache wenig Sinn, wurde mir das stets als Schwäche ausgelegt - obwohl ich genau fühlte, dass da was Tieferes am Start ist.
Denn es gibt die Wahl. Man kann loben UND wahlweise auch schweigen. Man kann sich fragen: Was hilft dem Anderen meine Meinung? Was hilft eine Meinung überhaupt, in bestimmten Momenten...?
Und allein Dein kleiner Satz hat bei mir ein mittelschweres Erdbeben bewirkt.
Kannst Du Dir vorstellen, wie es sich anfühlt, jahrelang als "falsch" hingestellt zu fühlen, und dann endlich Worte eines anderen Menschen zu hören, der auf ähnlicher Wellenlänge ist?
Und so geht es mir inzwischen mit beinahe jedem Satz: Deine Sätze machen Mut.
Und sie fühlen sich nicht an, wie die Worte eines Fremden, sondern wie die Worte eines Bruders, oder mehr noch: Es sind meine eigenen tiefsten Worte - und es tut gut sie von "außen" zu hören.
Damit werden "innere Schutzprogramme" überlistet. Die Worte rauschen rein in mich, und finden da sofort den Ursprung - weil da schon die gleichen Formen und Strukturen warten.
Und das Resultat?
Seit einigen Tagen besinne ich mich auf meine Qualitäten, sehe klarer wo meine Knackpunkte mit Ma und Pa liegen, wo mir der kleine Junge in mir das Leben erschwert hat, und dass er es kaum mehr nötig hat nach Aufmerksamkeit zu jagen. Ich habe Frieden mit meiner Freundin und ihren (manchmal greifenden) Ideen der Liebe gemacht, denn alles das trägt auch Liebe in sich, und ich fühle, dass das der Anfang ist. Der Anfang einer Rückkehr zu den wilden Qualitäten meiner Jugend, gepaart mit etwas mehr Reife und Einsicht.
Danke dafür, dass Du den Mut hast, Dich mit all dem was Du zu sagen hast hinzustellen. Danke fürs Erinnern!
Danke für die Wahrheiten. (Zu erkennen daran, dass mich vieles Lachen macht, weil es so wahr ist, und die ganze Zeit dagewesen ist, ohne gewürdigt zu werden).
Danke fürs Mut machen.
Auf dass die Kraft und Balance, Atem und Licht bei Dir sind, auf all Deinen Wegen.
Friede und Stille.
V.C.
Bewertung: [5 von 5 Sternen!]